Marco Lucchinelli ist seit Freitag offiziell eine Legende der MotoGP. Der Weltmeister von 1981 bekam in Mugello von Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta seine Medaille überreicht und gilt somit als offiziell in die Hall of Fame der Motorrad-WM aufgenommen.

"Es ist unglaublich, wie viele Leute und Freunde sich heute hier eingefunden haben", sagte Lucchinelli in seiner kurzen Dankesrede. "Es ist auch großartig, mein altes Motorrad hier wieder zu sehen. Ich bin sehr glücklich und mir fehlen die Worte, dass ich nun auch zu all diesen großen Legenden gehöre."

Lucchinelli ist der 26. Fahrer, dem diese Ehre zuteilwird und nach Giacomo Agostini, Carlo Ubbiali, Franco Uncini und Marco Simoncelli die fünfte MotoGP-Legende aus Italien. Für alle, die sich nicht mehr an die Erfolge des heute 62-Jährigen zurückerinnern können:

Erfolge mit Suzuki

Lucchinelli debütierte 1975 in der Weltmeisterschaft und stand ein Jahr später in seinen ersten beiden Rennen in der 500cc-Klasse in Le Mans und Salzburg jeweils auf dem Podest. 1980 gewann er auf Suzuki sein erstes Rennen: Ausgerechnet im letzten je auf der Nordschleife des Nürburgrings ausgetragenen Motorrad-WM-Lauf.

Seinen größten Erfolg sicherte sich Lucchinelli ein Jahr später, als er 1981 nicht nur fünf Siege holte, sondern sich auch zum Weltmeister krönte. Mit dem Titel im Gepäck wechselte er von Suzuki auf Honda und später auf Cagiva, gewann aber bis zu seinem WM-Aus 1986 nie wieder ein 500cc-Rennen. 1988 holte er auf Ducati in der frisch aus der Taufe gehobenen Superbike-WM zwei Rennen.

Nach seiner aktiven Karriere war Lucchinelli Team-Manager in Ducatis WSBK-Mannschaft und später Co-Kommentator für Eurosport in Italien. Tiefpunkt seines Lebens war eine Haftstrafe, die er Anfang der Neunzigerjahre wegen Drogenbesitzes absaß.