Eine Menge Schrecksekunden, Ducati unter ferner Liefen und bärenstarke Yamaha - so könnte man das 4. Freie Training der MotoGP in Le Mans kurz und knapp zusammenfassen. Maverick Vinales gelang die Bestzeit, auch Rossi und Zarco waren stark unterwegs. Marquez hingegen crasht zwei Mal, Jack Miller und Jonas Folger erwischte es etwas heftiger.

Die Platzierungen: Nachdem anfangs die Positionen im Minutentakt wechselten, kristallisierten nach gut zehn Minuten die vorläufigen Top-3 heraus: Maverick Vinales führte mit einer 1:33.465 vor Teamkollege Valentino Rossi und Marc Marquez, Jonas Folger lag zu diesem Zeitpunkt auf Rang sieben. Bis zur Halbzeit der Session hat sich Johann Zarco auf Rang drei nach vorn geschoben. Die Top-5 zu diesem Zeitpunkt: Vinales, Rossi, Zarco, Marquez, Alvaro Bautista; Folger wurde auf der achten Position geführt.

Bis zum Ende der Session gab es noch einige Zeitenverbesserungen. Die Bestzeit ging letztlich an Maverick Vinales mit einer 1:32.906. Dahinter reihten sich Dani Pedrosa, Valentino Rossi, Johann Zarco und Cal Crutchlow ein. Auf Rang sechs folgt Alvaro Bautista vor Marc Marquez, Scott Redding, Aleix Espargaro und Andrea Dovizioso. Jonas Folger wurde 13., Jorge Lorenzo 18.

Die Zwischenfälle: Bereits in den ersten Minuten gab es den ersten Crash zu verzeichnen: Andrea Dovizioso hat auf seiner Outlap die Front seiner Ducati in Turn 10 verloren. Wenige Sekunden später lag auch Jorge Lorenzo an selber Stelle im Kies - ein Albtraum-Start für das Ducati-Werksteam. Nach gut zehn Minuten hat es auch Jack Miller erwischt, seine Honda ist sogar in die Mauer eingeschlagen.

Gegen Halbzeit ist auch Sam Lowes gestürzt, er hat seine Aprilia in Kurve sieben verloren. Zehn Minuten vor Schluss ist Marc Marquez in Turn 3 von seiner Repsol Honda abgestiegen, in den Schlusssekunden hatte er dazu noch einen haarigen Moment in Kurve 9 zu überstehen. Kurz darauf hat es auch Jonas Folger in der Musée-Haarnadel erwischt, seine Tech3-Yamaha hat ihn per Highsider abgeworfen. Alle Stürze liefen glimpflich ab.

Das Wetter: Die Verhältnisse in Le Mans blieben stabil. Zwar waren im Vergleich zum Vormittag wieder einige Wolken aufgezogen, die Schleusen blieben allerdings geschlossen. So hatte das MotoGP-Feld ideale Voraussetzungen, um am Renn-Setup zu feilen. Zu Sessionbeginn um 13:30 Uhr wurden 16 Grad Celsius Außentemperatur und 32 Grad Celsius Asphalttemperatur gemessen.

Die Analyse: In der ersten richtig trockenen Session des Wochenendes zeigte sich: Le Mans ist weiterhin eine Yamaha-Strecke. Maverick Vinales, Valentino Rossi und Johann Zarco waren bärenstark unterwegs und könnten sich so eine hauchzarte Favoritenrolle für das Rennen erarbeitet haben. Aber auch das Repsol-Honda-Werksteam um Marquez und Pedrosa sah stark aus. Unter ferner Liefen hingegen die beiden Werks-Ducati von Lorenzo und Dovizioso.