Man merkte Dani Pedrosa an, wie viel Druck da von seinen Schultern fiel. Beim Spanien-GP in Jerez holte der Repsol-Honda-Pilot seinen ersten Saisonsieg und feierte diesen anschließend sowohl auf der Auslaufrunde als auch auf dem Podest ausgelassen. Der Strahlemann der MotoGP ist wieder da und klinkt sich mit diesem Erfolg erst einmal wieder in den WM-Kampf ein. Ganz nebenbei stellte Pedrosa mit diesem Sieg eine historische Bestmarke auf - eine, die sich vorher in den Händen von Valentino Rossi befand.

Rossi-Rekord gehört jetzt für viele Jahre Pedrosa

Denn mit seinem ersten Saisonsieg 2017 baut Pedrosa seine eigene Siegesserie um ein weiteres Jahr aus. Seit seinem Premierensieg in der Motorrad-WM in Assen 2002 konnte Pedrosa nämlich in jedem Jahr mindestens ein Rennen gewinnen. Eine Leistung, die vor ihm noch keiner geschafft hatte. Rossi als alter Rekordhalter konnte zwischen 1996 und 2010 in jeder Saison gewinnen - das macht unterm Strich 15 Saisons hintereinander mit mindestens einem Triumph für den Doktor.

Der Name Dani Pedrosa steht schon seit 16 Jahren für Erfolg, Foto: Repsol
Der Name Dani Pedrosa steht schon seit 16 Jahren für Erfolg, Foto: Repsol

Doch Rossi ist den Rekord los und wird ihn sich wohl nicht wieder zurückholen können. Denn dafür müsste der Doktor mindestens bis zum Jahr 2029 fahren und sich auch noch in jeder Saison mindestens ein Mal in die Siegerlisten eintragen. Die neue Bestmarke von Pedrosa hat also erst einmal eine Weile Bestand. Am dichtesten auf den Fersen ist Pedrosa ist dieser Statistik übrigens dessen Landsmann Jorge Lorenzo.

Die Siegesserien der aktuellen MotoGP-Stars:

FahrerSerieVon - Bis
Dani Pedrosa16 Saisons2002 - 2017
Valentino Rossi (historisch)15 Saisons1996 - 2010
Jorge Lorenzo11 Saisons2006 - 2016
Marc Marquez8 Saisons2010 - 2017
Valentino Rossi (aktuell)4 Saisons2013 - 2016

Der Ducati-Pilot hält aktuell bei elf Saisons in Folge mit mindestens einem Sieg und müsste damit auf jeden Fall seine Erfolgsserie bis ins Jahr 2022 ausbauen, um Pedrosa den Rekord abzuluchsen. Ob ihm das auf der Ducati gelingen wird, ist zum aktuellen Zeitpunkt jedoch mehr als fraglich. Pedrosas Teamkollege Marc Marquez feierte in den letzten acht Jahren mindestens einen Sieg pro Saison.

Pedrosa im historischen Kontext der MotoGP

Auch aus einem anderen Blickwinkel betrachtet ist Pedrosas Sieg in Jerez historisch. Denn er entschied damit das 3000. WM-Rennen der Geschichte für sich und reiht sich damit in eine äußerst illustre Reihe von Jubilaren ein. Den 1000. Sieg sicherte sich nämlich Angel Nieto 1975 in Hockenheim, während Mick Doohan 1997 in Suzuka das 2000. Rennen der Geschichte gewann.

Im Gegensatz zu seinem ehemaligen Idol Mick Doohan konnte Dani Pedrosa noch keinen Titel in der Königsklasse holen, trotzdem zählt auch er schon zu den Größten, die der Motorradsport je hervor gebracht hat. Mit seinen insgesamt 53 Rennsiegen liegt Pedrosa auf Platz acht in der ewigen Bestenliste. Mit 105 Podien in der Königsklasse ist Pedrosa sogar ewiger Dritter hinter Lorenzo und Rossi. Diesen Rekord wird der Spanier dem Doktor vermutlich nicht mehr abnehmen können.