Kenny Roberts junior wurde am Freitag in Austin offiziell zur MotoGP-Legende erhoben. In einer kleinen Zeremonie in der Mittagspause zwischen erstem und zweitem Training ehrte Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta den Weltmeister von 2000.

"Zum ersten Mal sind nun ein Vater und dessen Sohn offizielle Legenden", erklärte Ezpeleta. "Beide haben der MotoGP geholfen zu wachsen. Kenny junior war schon früh ein Teil des Paddocks, als er noch gar nicht selbst gefahren ist. Später war er stets ein wichtiger Teil in der Safety Commission."

Im Beisein seines Vaters bedankte sich Roberts junior: "Ich hätte nie gedacht, dass es einmal so weit kommt. Und jetzt, da es doch passiert, ist es unglaublich. Ich war ja schon lange nicht mehr hier (bei einem MotoGP-Rennen) und jetzt übermannen mich die Emotionen."

Der Schatten des Vaters

Kenny Roberts junior bestritt zwischen 1993 und 2007 insgesamt 185 Rennen in der 250cc- und 500cc-Klasse der Motorrad-WM. Seine besten Jahre hatte er 1999 und 2000 auf Suzuki, als er alle seiner acht Siege und 17 der 22 Podestplätze seiner Karriere holte. 1999 wurde er Vizeweltmeister, im darauffolgenden Jahr krönte er sich zum Champion.

An die Leistungen seines Vaters Kenny senior kam er allerdings nie heran. Denn dieser holte in nur sechs Jahren zwischen 1978 und 1983 insgesamt 24 Siege und krönte sich dabei gleich dreimal auf Yamaha zum 500cc-Weltmeister.

"Kenny junior hatte unglaublich viel Druck, denn sie haben ihn immer mit mir verglichen", sagte Roberts senior in Austin. "Ich habe ihm schon zu Beginn gesagt: 'Du wirst nie so gut wie ich'. Erst als er das verstanden hatte, durfte er Rennen fahren." 2000 reichte es damit immerhin zum WM-Titel - dem letzten, bevor Valentino Rossi fünf Jahre lang alles abräumte, was es zu gewinnen gab.