Das erste Rennwochenende der MotoGP-Debütsaison wurde für KTM zu keinem völligen Debakel. Beide Piloten sahen die Zielflagge, Pol Espargaro fehlten als 16. nur gut vier Sekunden auf einen Punkt. Dennoch wurde man im Team aus Österreich nicht müde zu betonen, dass der Losail International Circuit für die RC16 eine der schwierigsten Strecke sei, obwohl man dort im Gegensatz zu vielen anderen Strecken bereits auf Erfahrungen aus drei Testtagen zurückgreifen konnte.

Die Einschätzungen bei KTM scheinen sich nun in Argentinien zu bewahrheiten. Nach zwei Trainingssessions in Termas de Rio Hondo liegt Espargaro als 21. und somit besserer der beiden Werkspiloten 2,155 Sekunden hinter der Bestzeit von Maverick Vinales, was 2,15 Prozent der Rundenzeit von 1:40.356 Minuten entspricht. In Katar waren es nach FP2 noch 2,800 oder 2,45 Prozent der schnellsten Runde gewesen.

Espargaro mit KTM nur knapp hinter 'verrückter' Marke

"Am ersten Tag hier mit dem neuen Bike konnten wir eigentlich nicht erwarten, weniger als zwei Sekunden hinter der Spitze zu sein. Das wäre verrückt", hält Espargaro fest. "Wir hatten heute aber das Potenzial dazu, leider fehlt es dem Motorrad aber an Stabilität. Wenn wir über Bodenwellen fahren, hört es überhaupt nicht mehr auf zu wackeln."

Espargaro hatte Mühe, seine KTM zu bändigen, Foto: KTM
Espargaro hatte Mühe, seine KTM zu bändigen, Foto: KTM

Die von Espargaro angesprochenen Probleme waren deutlich zu erkennen, fast in jeder Runde sah man den Spanier am Ausgang der letzten Kurve mit seiner RC15 ringen, um die Maschine halbwegs auf Linie zu halten. "Das ist wirklich bitter, weil wir dadurch einige Zehntelsekunden auf den Geraden einfach verschenken. Wir haben aber ein paar Ideen für morgen, also sind wir nicht zu besorgt."

Smith gibt rote Laterne ab

Der positiven Stimmung im Team schließt sich auch Bradley Smith an, der als 22. einen Platz und 0,442 Sekunden hinter Espargaro lag. "Ich bin insgesamt ziemlich zufrieden. Das Motorrad fühlt sich langsam an wie meines. Es ist schön, an eine Strecke zu kommen und schnell eine ordentliche Pace zu erreichen, anstatt zuerst 120 Runden drehen zu müssen. Ich war nicht Letzter, was ein schöner Start ist, denn davon habe ich mittlerweile genug", freute sich Smith, dessen zweite Trainingssessions sogar von einem Sturz in Kurve eins beeinträchtigt wurde. "Der Sturz war ganz typisch für diese Strecke. Ich bin in Kurve eins einfach zu weit gegangen."

Bei seinem Abflug zerstörte Smith einen neuen Satz der weicheren Reifen, musste daher die restliche Session mit gebrauchten Slicks aus dem ersten Training auf seinem Ersatzmotorrad bestreiten. "Das war natürlich nicht ideal", gibt sich Smith selbstkritisch.