Scott Redding hatte wahrlich schon langweiligere Trainingstage in der MotoGP. Das Positive: Er sicherte sich Platz eins im zweiten Training und zog mit der dort gesetzten Zeit als Gesamtsechster direkt in Q2 am Samstag ein. Das Schmerzhafte: Er musste einen Highspeed-Crash im dritten Training hinnehmen. Das Kuriose: Als sich ein Teil seiner Verkleidung am Ende der Start/Ziel-Geraden löste und Redding einhändig an die Box zurückfahren musste.

"Vor allem bei dem Sturz hätte ich mir fast in die Hose gemacht", gab Redding am Freitagabend in Katar zu. "Ich blieb fast eine Minute lang liegen. Ich glaube ich hatte noch nie einen Sturz bei so hoher Geschwindigkeit. Als ich die Bremse angetippt habe, hat es mich auch schon zu Boden gerissen."

Das ganze passierte in Kurve 2 und zu einem ohnehin kritischen Zeitpunkt. Denn in den Abendstunden steigt die Luftfeuchtigkeit in der Wüste vor Doha an und die Strecke wird deutlich rutschiger. Ein Phänomen, das schon während der Testfahrten für einige Abflüge gesorgt hatte. Dass Redding in der Runde zuvor seine Reifen nicht ordentlich aufgewärmt hatte, wie er später zugab, tat sein Übriges.

Schon zu Beginn der Session hatte er Glück im Unglück: Als er im Windschatten von Maverick Vinales die erste Kurve anbremste, löste sich plötzlich der größte Teil der linken Seitenverkleidung und sorgte für eine kurze Schrecksekunde. Redding musste die Bremse lösen, seine Ducati aufrichten und in großem Bogen durch die asphaltierte Auslaufzone. Fast eine ganze Runde fuhr er einhändig, weil die linke Hand das lose Verkleidungsteil halten musste, das er halbwegs heil an die Box zurückbrachte.

Am Ende überwog dennoch die Freude, denn allen Widrigkeiten zum Trotz darf der Brite am Samstag um einen Platz in den ersten vier Startreihen kämpfen. Und Redding war als zweitschnellste Ducati der Trainings damit deutlich schneller als Jorge Lorenzo, der nicht über P12 hinaus kam.