Valentino Rossi sieht sich nach den ersten beiden Testtagen in Sepang schon relativ gut gerüstet für die anstehende MotoGP-Saison 2017. Am Dienstag überraschten er und Yamaha die versammelten Medienvertreter und Konkurrenten mit einem neuen Rahmen samt darunter angebrachter Winglets. Rossi erkennt in dieser Lösung viel Potenzial, was ihn für 2017 positiv stimmt. Doch die Konkurrenz hat der Doktor trotzdem auf der Rechnung, allen voran Marc Marquez.

So schätzt Rossi Marquez und Lorenzo ein

Dem Repsol-Honda-Piloten traut der Doktor noch eine gewaltige Leistungsexplosion am dritten Testtag zu. Bisher hätte der amtierende Weltmeister seine Karten noch nicht aufgedeckt, vermutet Rossi: "Was ihr wahres Leistungsvermögen angeht, müssen wir bis morgen 18 Uhr warten. Sie haben heute sicherlich mit gebrauchten Reifen und Longruns gearbeitet und sich versteckt." Ein Blick auf das Tages-Resultat stärkt Rossis Einschätzung, denn Marquez landete als beste Honda auf Platz zehn. Rossi kündigt daher bereits an: "Ich wäre nicht überrascht, wenn er morgen frische Reifen aufzieht und allen Fahrern eine halbe Sekunde aufbrummt!" Starke Ansage von Rossi, doch Marquez muss diese Vorschusslorbeeren erst einmal bestätigen.

Sepang: Erste Impressionen von Marquez und Pedrosa: (00:51 Min.)

Auch Jorge Lorenzo hat Rossi auf dem Zehntel, der großen Umstellung von Yamaha auf Ducati zum Trotz. Lorenzo steigerte sich am Dienstag deutlich und kletterte im Tableau von Rang 17 auf acht. "Lorenzo wird in Katar bereit sein für den Kampf um den Sieg. Er war schon heute ziemlich schnell, war nicht so schlecht unterwegs und hat ein paar gute Zeiten hingelegt." Gegenüber dem Vortag war bei Lorenzo in der Tat ein Aufwärtstrend zu erkennen, doch ob dies reicht, um beim Auftakt vorne mitzumischen, bleibt abzuwarten. Rossi indes merkte selbst an: "Für mich ist es noch sehr früh, um Rückschlüsse zu ziehen.

Viel Arbeit mit der Yamaha

Generell fokussiert sich Rossi auf sich selbst. Sein Yamaha-Team viele verschiedene Komponenten und Bauteile nach Malaysia gebracht, die es nun gilt, der Reihe nach auszuprobieren und auszusortieren. "Wir sind über 50 Runden gefahren und hatten viele wichtige Sachen zu testen. Alles fühlte sich mehr oder weniger ziemlich positiv an und auch unsere Pace war recht gut", bilanziert Rossi zufrieden. Auch seine Qualifying-Simulation kann sich sehen lassen: "Am Ende sind wir noch auf Zeitenjagd gegangen und sind Vierter geworden, das ist gut."

Alles in allem sieht sich Valentino Rossi also auf einem guten Weg in seiner Saisonvorbereitung. In Malaysia präsentiert er sich konkurrenzfähiger als in den vergangenen Jahren. Doch das ist im Prinzip nur ein Ego-Aufpolierer, meint Rossi: "Unterm Strich sind Position und Rundenzeit immer wichtig, aber noch viel wichtiger ist die Arbeit, die dahinter steckt." Viel Fleiß und Ehrgeiz sind auch von Nöten, will Rossi 2017 im WM-Kampf gegen Marquez bestehen.