Das Suzuki-Werksteam präsentierte am Tag vor den ersten offiziellen Testfahrten des Jahres in Sepang ihre neue GSX-RR. Neben deutlich mehr gelber Farbe sieht man dem Bike aber keine großen Änderungen an. Das Team gesteht: Der Fokus lag bei der Entwicklung der neuen Maschine nicht auf einer großen, zentralen Änderung, sondern in vielen kleinen Updates.

Im Detail: Die Suzuki GSX-RR für die MotoGP 2017 (01:00 Min.)

"Die richtige Balance ist bei Entwicklung eines Motorrads das Wichtigste", erklärt Suzuki-Technikchef Ken Kawauchi im Rahmen des Launchs. "Wir müssen nicht nur eine Sache verbessern, sondern alles. Wir haben viele kleine Dinge verändert, statt einer großen." Immense Änderungen sind an der GSX-RR aber auch nicht mehr von Nöten. 2016, dem zweiten Jahr der Suzuki-Rückkehr, konnte Maverick Vinales neben drei dritten Plätzen sogar den ersten Sieg für seinen damaligen Arbeitgeber einfahren. Man hat in Hamamatsu in den letzten zwei Jahren also gute Vorarbeit geleistet.

Hindernisse überwunden

MotoGP-Projektleiter Satoru Terada gibt im selben Moment jedoch ungeschönt zu, dass man zu Beginn des Abenteuers vor einigen Problemen stand. Erst in jüngster Vergangenheit konnte das Team diese Hindernisse überwinden. "Es ist natürlich, dass wir am Anfang des Projektes Schwierigkeiten hatten", so Terada. "Die Vorbereitungen im Jahr 2015 waren nicht genug, wir hatten wenig Power und Schwierigkeiten mit dem Setup. Nach diesen Problemen brauchten wir einen großen Schritt."

Dieser Schritt folgte dann im Jahr 2016. "Da waren wir schon besser vorbereitet. Im zweiten Jahr hat sich viel verändert, dazu kommt der Sieg", erinnert der Japaner nochmal an Vinales' Triumph im britischen Silverstone. Der Spanier stellte sich und seine Suzuki sogar hinter Marc Marquez und die beiden Werks-Yamahas auf Platz vier in der WM-Gesamtwertung.

Letzte Fehler ausmerzen

Die gröbste Arbeit ist also getan, ab 2017 gilt es nun, das Augenmerk auf die kleinsten Details zu legen und aus der GSX-RR eine Titelanwärterin zu machen. Das ändert aber nichts an der Art und Weise, wie die japanischen Ingenieure an die Entwicklung herangehen. "Der Prozess der Vorbereitung ist noch immer derselbe", erklärt Kawauchi. Neben Power, Chassis und allen anderen Punkten, die an dem Suzuki-Fabrikat weiterentwickelt werden können, spielt aber auch die Aerodynamik eine wichtige Rolle. Nach dem Verbot der Winglets müssen nicht nur Suzuki, sondern alle Hersteller eine Lösung für dieses Problem finden.

Ducati-Genie Gigi Dall'Igna gilt als Vorreiter solcher Entwicklungen, doch laut Kawauchi ist auch Suzuki nicht untätig gewesen. "Wir haben am Bike einige äußere Veränderungen getestet, die wir jetzt noch nicht verraten können", gibt sich der Japaner geheimnisvoll. "Aber wir können sie hoffentlich bei den Testfahrten zeigen."

Vom 30. Januar bis 01. Februar findet das erste Kräftemessen der MotoGP-Saison 2017 auf dem Sepang International Circuit statt. Dort wird sich zeigen, wie durchsetzungsfähig die Suzuki GSX-RR und ihre beiden neuen Piloten Andrea Iannone und Alex Rins sind. Motorsport-Magazin.com ist natürlich live dabei und liefert euch alle wichtigen Infos.