In Geld geschwommen ist die Sachsenring-Rennstrecken Management GmbH (SRM), Veranstalter des deutschen Motorrad-Grand-Prix, noch nie. In diesem Jahr wird das Budget für das größte Sport-Event der Republik aber noch einmal kleiner. Vom Gesamtbudget in Höhe von rund 10 Millionen Euro brechen 350.000 vollkommen weg.

Dieses Geld kam bisher vom Freistaat Sachsen. Der bezahlte nämlich für seine Werbekampagne 'So geht sächsisch' am GP-Wochenende im Vorjahr den Betrag von 350.000 Euro, in den Saisons zuvor teilweise sogar mehr als das Doppelte. Einen vergleichbaren Werbekunden wird man am Sachsenring wohl nicht finden, denn die vom Freistaat Sachsen gebuchten Werbeflächen sind alles andere als attraktiv, in der TV-Übertragung etwa aufgrund von Verträgen zwischen MotoGP-Promoter Dorna und Seriensponsoren praktisch nicht zu sehen. Dafür wird kein privates Unternehmen eine derartige Summe zahlen wollen, der Freistaat verstand es wohl auch eher als Förderung.

Der Sachsenring muss 2017 wieder auf sehr guten Besuch hoffen, Foto: MarcVDS
Der Sachsenring muss 2017 wieder auf sehr guten Besuch hoffen, Foto: MarcVDS

Sachsenring ratlos

"Wie wir diesen Ausfall kompensieren können - wir wissen es noch nicht", stellte daher auch SRM-Geschäftsführer Wolfgang Streubel gegenüber dem 'MDR' folgerichtig fest. Ansonsten könne man nur bei tollem Wetter und dementsprechendem Fanansturm mit einem ordentlichen Abschluss rechnen, so Streubel.

Die Verantwortlichen von 'So geht sächsisch' waren zum Ausstieg am Sachsenring übrigens fast gezwungen. Im Ende Dezember beschlossenen neuen Haushaltsbudget des Freistaats fließen nämlich nur noch vier statt bislang acht Millionen Euro in die Imagekampagne, gewisse Einsparungen sind die logische Folge.

Politdebatte um 'So geht sächsisch'

Unumstritten war die Kampagne aufgrund der am Sachsenring ausgegebenen Summen ohnehin nie. 'Die Linke' beantragte im Vorjahr sogar eine Prüfung durch den Rechnungshof, weil die Ausgaben unverhältnismäßig hoch seien. SRM-Geschäftsführer Streubel zeigt dafür kein Verständnis: "Wir hätten die Unterstützung sehr gut brauchen können. Auch an anderen Strecken ist es üblich, dass Länder werben. Nur bei uns stört das irgendeinen Landtagsabgeordneten."