Phillip Island scheint Marc Marquez verflucht zu haben. Der amtierende Weltmeister hat auf der Insel in Down Under einfach kein Glück. Disqualifikationen, Stürze und der Auftakt zum Sepang-Clash: Marquez hat in Australien schon alles erlebt. In Sachen Crash sogar gleich zweimal, ähnelten die Umstände seines Crashs denen im Jahr 2014. Das sagt Marquez zu seinem verpatzten Rennen:

"Ich habe einen Fehler gemacht", gibt Marquez unmittelbar nach seinem Crash ehrlich zu. "Es war komplett meine Schuld und für das Team tut es mir wirklich leid." Denn in der Vergangenheit war das HRC-Team nicht komplett unschuldig, was das Phillip Island-Pech ihres Fahrers anging. Während Marquez 2014 selbstverschuldet stürzte, zog er sich im Jahr davor die Disqualifikation zu, da Team und Fahrer die Regeln falsch interpretierten. Im Jahr 2016 kann davon jedoch keine Rede sein. "Ich habe zu spät gebremst und dann versucht, die Linie zu halten", klärt Marquez über seinen Sturz auf. "Ich bin ein großes Risiko eingegangen und habe von Anfang an gepusht. In Kurve vier war ich immer sehr vorsichtig, aber einmal habe ich es vergessen."

Das Resultat: Ein Ausflug in den Kies und damit den bisher ersten Nuller in der Saison 2016. In Marquez' derzeitiger Lage allerdings kein Weltuntergang, den dritten MotoGP-Titel hat er ja bereits seit letztem Wochenende in der Tasche. Trotzdem war der Ehrgeiz auf einen weiteren Rennsieg da. "Im Endeffekt können wir zufriedne sein, denn wir haben den Weltmeistertitel gewonnen", versucht Marquez entspannt zu bleiben. "Aber ich hätte schon gerne noch mehr Rennen gewonnen." Chancen bekommt Marquez dazu noch ein paar, die Rennen in Malaysia und Valencia stehen noch auf dem Programm. Einen weiteren Anlauf, den Phillip Island-Fluch zu brechen, erhält der Weltmeister aber erst im kommenden Jahr.

Marquez und Phillip Island: Das passierte in den letzten Jahren

2013: In seiner Rookie-Saison zeigte Marquez der Konkurrenz bereits, worauf sie sich in der Zukunft gefasst machen müssen. Einzige Ausnahme: Phillip Island. Dort erlebte der Honda-Pilot nämlich den Alptraum eines jeden Fahrers. Marquez wurde noch während des Rennens disqualifiziert, da er das vorgegebene Zeitfenster zum Bike-Wechsel nicht einhielt. Das Ergebnis: Zwar gewann er seinen ersten MotoGP-Titel trotzdem, seine Wut über diesen Fehler stand ihm jedoch deutlich ins Gesicht geschrieben.

#SepangClash: Die Auseinandersetzungen zwischen Marquez und Rossi fanden in Malaysia ihren Höhepunkt, Foto: Milagro
#SepangClash: Die Auseinandersetzungen zwischen Marquez und Rossi fanden in Malaysia ihren Höhepunkt, Foto: Milagro

2014: Das Jahr 2014 dominierte Marquez wie kaum ein anderer vor ihm. Den Titel machte er bereits in Japan dingfest, sodass er als amtierender Weltmeister nach Phillip Island kam. Glück für Marquez, denn wie auch in diesem Jahr crashte er 2014 in Führung liegend aus dem Rennen und kassierte damit seinen einzigen Nuller in dieser Saison. Eine Revanche für das verpatzte Rennen aus dem Vorjahr gab es also nicht.

2015: Zwei Jahre brauchte Marquez, um die Disqualifikation aus seinem Rookie-Jahr vergessen zu machen - und den Crash aus dem Vorjahr gleich dazu. Doch auch in diesem Jahr hing über Marquez' Australien-Trip eine dunkle Wolke. Der Honda-Pilot konnte zwar siegen, danach brach mit Rossis Anschuldigungen bezüglich Marquez' Einmischung in die WM allerdings die Hölle los. Es folgte eine Woche später der Sepang-Clash und damit die totale Eskalation der Lage zwischen Rossi und Marquez, die in Australien ihren Anfang genommen hatte.