Das Finale des Titelkampfs ist eröffnet. In Motegi lieferten sich Marc Marquez, Valentino Rossi und Jorge Lorenzo am Freitag den ersten Schlagabtausch im Training. Am Ende holte Lorenzo die Tagesbestzeit, während Marquez die eine oder andere Schrecksekunde hatte.

Die Zeiten im WM-Duell im Überblick

Fahrer1. Training2. Training
Marquez1:46.031 (2.)1:45.303 (4.)
Rossi1:46.222 (4.)1:45.532 (7.)
Lorenzo1:46.181 (3.)1:45.151 (1.)

Lag im ersten Training noch Marquez von den drei WM-Rivalen an vorderster Stelle, so wendete Lorenzo das Blatt am Nachmittag zu seinen Gunsten. Aus eineinhalb Zehntel Rückstand auf Marquez machte er eineinhalb Zehntel Vorsprung und verbesserte seine eigene Bestzeit vom Vormittag im 2. Training um über eine Sekunde.

So stark konnten seine beiden Gegner nicht zulegen: Marquez war um sieben Zehntelsekunden schneller, rutschte damit aber vom zweiten auf den vierten Gesamtrang ab. Rossi konnte knapp unter sieben Zehntel zulegen und fiel vom vierten auf den siebenten Platz zurück. Lorenzo machte am Freitag somit klar den stärksten Eindruck.

Der Motegi-Freitag von Marc Marquez

Wichtiger als die Zeiten von Marquez war am Freitag der Umstand, nicht ernsthaft gestürzt zu sein. Im zweiten Training ereilten ihn gleich zwei Schrecksekunden: Einmal musste er in Turn 11 sein Motorrad mitten in der Kurve aufrichten um einen Sturz zu verhindern, ein weiteres Mal glitt er an gleicher Stelle sogar auf der Hüfte und dem rechten Ellbogen mit seiner Honda auf dem Beton dahin. Er kam mitten auf der Strecke zum Erliegen, konnte aber sofort und mit unbeschädigtem Motorrad weiterfahren. Teamkollege Dani Pedrosa hatte nicht so viel Glück.

"Mein Gefühl heute war besser als erwartet. Ich dachte, dass wir hier größere Probleme haben werden", sagte Marquez. "Am Nachmittag hatte ich einen kleinen Sturz, weil ich auf dem harten Vorderreifen zu viel gepusht habe. Ich konnte aber weitermachen und mich sogar noch steigern. Unsere Gegner sind hier sehr stark, aber wir sind nicht weit weg", so sein Fazit.

Der Motegi-Freitag von Valentino Rossi

Ein klassischer Rossi-Freitag voller Tüfteleien und Herumprobieren. Drei Stints mit sechs, fünf und vier fliegenden Runden brachten bereits im zweiten Versuch die persönliche Bestzeit am Vormittag. Am Nachmittag war Rossi gehörte Rossi mit ganzen 21 Runden zu den eifrigsten Fahrern. Anders als Lorenzo fuhr Rossi auch dort Stints von vier bis fünf fliegenden Runden. Die schnellste Zeit erzielte er in seinem drittletzten Umlauf. Mit insgesamt 41 Runden spulte er am Freitag mehr ab als jeder andere Pilot.

"Am Vormittag war ich rasch auf Tempo, aber der Nachmittag war etwas schwieriger. Wir haben den härteren Reifen ausprobiert, aber weder vorne, noch hinten hatte ich genug Grip. Später haben wir wieder den Soft aufgezogen und schon gingen die Rundenzeiten wieder nach unten. Mit dem Setup und der Balance des Motorrads bin ich aber noch nicht zufrieden", so Tüftelfuchs Rossi.

Der Motegi-Freitag von Jorge Lorenzo

Lorenzo zeigte eine souveräne Leistung. Insgesamt 35 Runden spulte er ab, wobei er im ersten Training zwei längere Stints mit sechs bzw. fünf fliegenden Runden am Stück abspulte. Am Nachmittag war er im "Time Attack Mode" und zeigte vier Stints zu je nur zwei bzw. drei Runden. Insgesamt dreimal blieb er dabei unter 1:46 und brannte im letzten Umlauf die Tagesbestzeit in den Asphalt.

"Das Motorrad funktioniert gut und ich bin in Form. Für das Rennen bin ich also zuversichtlich. Am Nachmittag konnten wir uns am Kurveneingang etwas verbessern und ich war so auf dem letzten Satz Reifen noch einmal schneller, obwohl die Verhältnisse durch die fallenden Temperaturen schwierig waren", analysierte der dreifache Motegi-Sieger.