"Ich glaube, dass ich aus eigener Kraft in die Punkte fahren kann", erklärt ein gut gelaunter Stefan Bradl nach den zwei Auftakt-Trainings am Aragon-Freitag. So latent optimistisch war der deutsche MotoGP-Pilot selten nach den Freitags-Sessions. Grund genug hat Bradl aber für diesen Optimismus. Nicht nur, dass er in der Gesamtwertung vor Teamkollege Alvaro Bautista liegt und damit schnellste Aprilia ist, mit Rang 13 kann sich das Ergebnis auch noch sehen lassen. "Ich bin zufrieden, es war ein guter Freitag für uns. Es ist auch mal erfreulich, so etwas zu haben", gibt Bradl ehrlich zu.

"Wir sind von Anfang an gut zurechtgekommen, alles hat gepasst", plaudert Bradl weiter, muss aber auch gestehen, dass eine Sache ihm gehörig die Tour vermiesen könnte. Momentan steht dem Aprilia-Piloten nämlich nur ein Chassis und damit auch nur ein Bike zur Verfügung. "Das macht es die Sache nicht einfacher", seufzte Bradl. "Wenn das Wetter nicht mehr mitspielt oder sonst eine kleine Einschränkung auftritt, wird es ziemlich schwer." Doch warum stellt Aprilia dem Deutschen nur ein Chassis zur Verfügung? "Warum wir nur ein Chassis haben, weiß ich auch nicht", gibt er zu. "Normalerweise hätten wir zwei, aber Aprilia ist halt etwas langsam." Außerdem sind da noch die altbekannten Probleme mit der RS-GP. "Wir haben Probleme beim Richtungswechsel", gibt Bradl zu. "Das sind dieselben Probleme, die immer da sind."

Stefan Bradl ist für das kommende Wochenende optimistisch, Foto: Aprilia
Stefan Bradl ist für das kommende Wochenende optimistisch, Foto: Aprilia

Doch davon will sich Bradl nach dem erfolgreichen Freitag nicht beirren lassen. "Ich hoffe, dass es jetzt so bleibt. Das Wetter hat gepasst und die Strecke war in einem guten Zustand. Auch wenn wir vom Topspeed ganz weit hinten sind, sieht es so aus, als würde unser Motorrad hier ganz gut funktionieren", erklärt er. "Wenn alles genauso bleibt, freue ich mich auf morgen."

Reifenwahl als Rätsel

Das einzige Fragezeichen, das für Bradl nach den Sessions am Freitag bleibt, ist die Reifenwahl. Da konnten Fahrer und Team nämlich noch keine Entscheidung treffen. Zumindest nicht, was die Wahl für den Rennsonntag angeht. "Ich bin zwar beide Reifen gefahren, aber nicht gleich viele Runden lang", begründet Bradl seine noch nicht getroffene Wahl.

Bradl und sein Team peilen jetzt den Samstag an, um eine endgültige Entscheidung in Sachen Reifenwahl zu treffen. Und auch wenn es sonst gut lief, ist das noch lange kein Grund, sich auszuruhen. So schnell, wie die Lorbeeren kommen, können sie auch wieder weg sein. "Wir müssen uns zwar schon noch einiges ansehen und uns für morgen verbessern", erklärt Bradl, fügt aber im selben Atemzug hinzu: "Aber es passt alles soweit. Was sich bis Samstag oder Sonntag noch tut, werden wir sehen."