Ein weiterer ehemaliger MotoGP-Piloten hat es in den erlesenen Club der Auserwählten geschafft. Neben Namen wie Giacomo Agostini, Mike Hailwood, Mike Doohan und Casey Stoner reiht sich nun Franco Uncini ein. Der Italiener wurde am Misano-Freitag von Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta in die Hall of Fame der MotoGP aufgenommen. Emotionen waren da vorprogrammiert.

Vor einer großen Masse an Journalisten, Schaulustigen, Teamchefs und Fahrern wurde dem 61-Jährigen von Ezpeleta die Medaille übergeben, die zuletzt Nicky Hayden im vergangenen Jahr erhielt und die jeden Motorradsportler unsterblich macht. Bei einer kurzen Zusammenfassung seiner sportlichen Errungenschaften kamen Uncini selbst dann die Tränen. Bei den Standing Ovations der Anwesenden konnte der Geehrte dann gar nicht mehr zurückhalten. "Meine Reaktion tut mir leid, aber Sie können sich ja denken, dass das etwas ganz besonders für mich ist", lacht Uncini.

"Meine Träume werden jetzt ein zweites Mal wahr", so Uncini weiter. "Für mich ist es ein besonderer Moment und ich bin sehr, sehr glücklich. Ich danke allen von Herzen." Sichtlich ergriffen war jedoch nicht nur Uncini selbst, sondern auch Dorna-CEO Ezpeleta. "Aus jemandem eine MotoGP-Legende zu machen ist immer besonders, aber in Francos Fall ist es noch spezieller", erklärt der Spanier. "Er war in der 500cc- und 250cc-Klasse schon ein großer Held, aber auch in der modernen Ära ist er wichtig. Franco war ein wichtiger Faktor in der Evolution der MotoGP."

Soweit zum geschäftlichen Teil. Ezpeleta hatte aber auch noch ein anderes Anliegen. "Auch für mich persönlich ist es ein besonderer Tag. Franco ist ein guter Freund von mir und ich bin sehr glücklich, ihm diese Aufzeichnung zu verleihen. Es ist ein besonderer Tag für die MotoGP."

Die Karriere

Uncini begann seine Karriere im Jahr 1976 in der 250cc-Klasse der Weltmeisterschaft. In diesr Klasse sammelte er sieben Podien, zwei davon Siege. Bevor er 1979 in der Königsklasse der Motorradweltmeisterschaft aufstieg, beendete er das Jahr 1977 als Vize-Meister. In seinem Rookie-Jahr in der 500cc-Klasse fuhr er einmal auf Podium, im Jahr darauf sogar dreimal. Der Höhepunkt seiner Karriere erreichte Uncini im Jahr 1982 - mit dem Weltmeistertitel. Sieben Podien sammelte er in diesem Jahr - fünf davon waren Siege. Obwohl ein schwerer Crash in Assen im Jahr 1983 fast seine Karriere beendete, kehrte Uncini im folgenden Jahr zurück. Heute ist Uncini als Sicherheitsbeauftragter für die FIM tätig.