Riskante Situationen orteten Kritiker von Flag-to-Flag-Rennen vor allem in zwei Situationen. Einerseits, wenn die Piloten auf für die Bedingungen nicht idealen Reifen unterwegs sind, das aber aufgrund der Renntaktik nicht ändern wollen respektive können. Daran wird sich aber auch in Zukunft nichts ändern, diese Gefahr liegt in der Natur dieser Regelung. Die MotoGP beziehungsweise ihre Regelmacher, die Grand Prix Commission, bestehend aus Vertretern von Promoter Dorna, Weltverband FIM, Herstellerbund MSMA und Teamvereinigung IRTA, tun nun aber zumindest alles Mögliche, um das Risiko im anderen großen Gefahrenbereich zu minimieren.

MotoGP-Boxengasse soll sicherer werden

Die Rede ist von der Boxengasse, wo teilweise fast das gesamte Feld von 23 Maschinen im nächsten Jahr - erst ab da gelten die neuen Regeln - beim Motorradwechsel aufeinander trifft. Gefährlich wurde es etwa in dieser Saison beim Flag-to-Flag-Rennen in Argentinien, als Alvaro Bautista auf dem Weg zu den bereitstehenden Aprilia-Mechanikern die Kontrolle über seine Maschine verlor, stürzte und so einen seiner Männer verletzte.

Deshalb sind ab 2017 nur noch vier Mechaniker pro Fahrer erlaubt, die noch dazu alle Sturzhelme tragen müssen. Das soll einerseits die Crewmitglieder schützen und sie andererseits besser erkennbar machen.

Abläufe genau vorgeschrieben

Auch das Prozedere beim Stopp ist nun genau reglementiert. Der Mechaniker, der die schon bereitstehende Maschine hält, darf die Kupplung ziehen. So soll vermieden werden, dass die Piloten beim Umsteigen beziehungsweise Springen von einem auf das andere Motorrad dort versehentlich einen Gang einlegen, was ja erneut ein Sicherheitsrisiko darstellen würde. Die Mechaniker dürfen aber lediglich die Kupplung ziehen, der Gang darf in Folge nur vom Fahrer eingelegt werden. Ein Bruch dieser Regel, der sich mit Hilfe der Daten aus der Elektronikeinheit leicht nachweisen lässt, führt ausnahmslos zur Qualifikation.