Selten erlebte Stefan Bradl ein derart schwarzes Rennen in seiner Karriere wie beim Österreich-GP 2016 auf dem Red Bull Ring. Der Deutsche ruinierte seine Chancen auf Punkte bereits am Start. Denn zusammen mit vier anderen Fahrern, namentlich Alvaro Bautista, Hector Barbera, Cal Crutchlow und Yonny Hernandez fuhr Bradl etwas zu früh los. Die Konsequenz: Durchfahrtsstrafe. Als ob das noch nicht reichen würde, streikte auch noch die Technik an seiner MotoGP-Aprilia.

Denn das Dashboard an Bradls Bike funktionierte nicht richtig - und sorgte daher für Verwirrung und Verunsicherung zugleich beim Deutschen. "Das Problem war, dass wir in der dritten oder vierten Runde eine Message auf das Dashboard bekommen haben, die Message aber nie angekommen ist", erklärte Bradl nach dem Rennen. Aus diesem Grund, und nicht wegen der verhängten Durchfahrtsstrafe nach dem Frühstart, ging Bradl an die Box.

Kommunikations-Chaos bei Bradl im Österreich-GP

"Ich bin an die Box gefahren und dachte mir: 'Mach jetzt nicht noch mehr kaputt und stell ab', und dann habe ich gedacht: 'Okay, wir müssen aufgeben.' Dann aber sagten sie zu mir in der Box, dass ich eine Drive Through habe, danach haben sie mir das Motorrad wieder angemacht und ich bin weitergefahren", schilderte Bradl die Situation bei seinem ersten Boxenstopp. Dass dies wegen des Halts bei seiner Crew jedoch nicht als Durchfahrtsstrafe gewertet wird, wusste Bradl zunächst nicht.

Denn kurz darauf meldete sich sein Dashboard erneut: "Dann kriege ich die Meldung auf einmal zwei Runden später wieder, dann schaue ich auf meine Boxentafel, steht da: "Ride through". Bei der nächsten Vorbeifahrt sehe ich wieder: "Ride through". Da dachte ich mir: Okay jetzt hab ich es auch verstanden, die Meldung ist eine Ride Through. Und ich habe auch verstanden dass ich sie nochmal bekommen habe, weil ich beim ersten Mal angehalten habe." Bradl kam herein und absolvierte seine Strafe, war dadurch aber endgültig aussichtslos zurückgeworfen.

Stefan Bradl hatte vor allem mit seinem Dashboard zu kämpfen, Foto: Milagro
Stefan Bradl hatte vor allem mit seinem Dashboard zu kämpfen, Foto: Milagro

Bradls Rennpace besserte sich gegen Ende

Das Rennen fuhr Bradl trotz des riesigen Rückstands zu Ende. Abgewunken wurde der Deutsche auf Platz 19 mit einer Runde Rückstand. Immerhin: die Pace des Deutschen besserte sich mit zunehmender Renndauer: "Das Motorrad ging so lala, die Rundenzeiten waren in Ordnung. Aber erstens interessiert das keinen mehr und zweitens ist es so, dass ich mich am Ende etwas besser zurecht gefunden habe", bilanziert Bradl daher abschließend. Bereits am kommenden Wochenende in Brünn hat Bradl erneut die Chance, um Punkte zu kämpfen. Im Vorjahr holte Bradl dort seine ersten Zähler in Diensten von Aprilia.