Spätestens nach dieser Vorstellung gebührt Ducati endgültig die Favoritenrolle beim Österreich-GP der MotoGP. Im vierten freien Training auf dem Red Bull Ring landeten abermals Andrea Dovizioso und Andrea Iannone an der Spitze des Klassements. Dovizioso holte in 1:23.796 die Bestzeit vor seinem Teamkollegen. Schlechte Nachrichten für die Konkurrenz: Auch in den Longruns liegen die Werks-Ducati deutlich vor dem restlichen Feld.

Die Platzierungen: Jorge Lorenzo setzte wieder einmal die erste Richtzeit, er drehte im ersten Umlauf die Bestzeit in 1:25.264. Der Weltmeister legte mit 1:24.705 und 1:24.528 nochmal nach, während sich Andrea Iannone als erster Lorenzo-Verfolger etablierte. Lange konnte sich Lorenzo aber nicht an der Bestzeit erfreuen, denn gut acht Minuten nach Beginn der Session fuhr Andrea Dovizioso in 1:23.872 eine neue Bestzeit. Nach knapp zehn Minuten ging auch Aleix Espargaro an Lorenzo vorbei, gegen Halbzeit der Session verdrängte Maverick Vinales den Yamaha-Pilot von Platz drei.

Acht Minuten vor dem Ende gab auch Iannone etwas mehr Gas und kletterte auf Rang zwei. Iannone verbesserte sich in seinen nächsten beiden Umläufen nochmals, verpasste Doviziosos Bestzeit aber jeweils knapp. Dreieinhalb Minuten vor Schluss fuhr auch Marc Marquez eine neue persönliche Bestzeit und kämpfte sich damit auf Position vier vor. Kurz darauf kletterte Marquez erneut um eine Position, wurde aber von Valentino Rossi verdrängt. Im Kampf um die Spitze konnten beide aber nicht eingreifen.

Denn Andrea Dovizioso schaffte in seinem letzten Umlauf nochmal eine neue Bestzeit in 1:23.796 und beendete FP4 damit als Erster vor Andrea Iannone. Valentino Rossi, Marc Marquez und Aleix Espargaro landeten ebenfalls in den Top-5. Die ersten Zehn beschließen Maverick Vinales, Jorge Lorenzo, Scott Redding, Eugene Laverty und Dani Pedrosa. Stefan Bradl erreichte mit seiner Aprilia Platz 16.

Die Zwischenfälle: Nach zehn Minuten machte Dani Pedrosa einen Ausflug ins Kiesbett von Kurve vier, der Repsol-Honda-Pilot blieb dabei aber im Sattel. In den Schlusssekunden der Session ging Marc Marquez außerdem in Kurve sechs weit und musste den Umweg über die Service Road gehen. Stürze oder andere nennenswerte Zwischenfälle gab es nicht zu verzeichnen.

Das Wetter: Im Vergleich zum kühlen Freitag herrschten am Samstag Mittag beim 4. freien Training herrliche Bedingungen für das MotoGP-Feld. Zwar hielten sich immer noch vereinzelt Wolken über dem Red Bull Ring, für die Sonne waren aber auch großzügige Lücken vorhanden. Dadurch erwärmte sich die Luft immerhin auf knapp über 24 Grad Celsius, während auf dem Asphalt gut 40 Grad Celsius erreicht wurden.

Die Analyse: Wer soll diese Werks-Ducatis nur stoppen? Im FP4 zeigten Andrea Dovizioso und Andrea Iannone, dass sie auch in den Longruns über eine überlegene Pace verfügen. Die restlichen Werksfahrer, Aprilia und wohl auch Dani Pedrosa ausgenommen, werden sich im Rennen wohl nur um den Titel "Best of the Rest" zanken können. Es sei denn, beide Ducatis kollidieren wieder, so wie schon beim Argentinien-GP gesehen...