Des einen Freud ist des anderen Leid. Während Marc Marquez auf dem Sachsenring brillierte, ereilte das Suzuki-Werksteam eine Farce sondergleichen. Insgesamt sammelten beide Piloten nur sechs schmale Punkte, Maverick Vinales vier und Aleix Espargaro zwei. So hatten sich Team und Fahrer den Rennsonntag sicher nicht vorgestellt. Doch als der Regen kam, war zumindest Vinales schon klar, dass es schwierig werden würde. Vor allem in Sachen Beschleunigung fehlt der GSX-RR im Regen so einiges. "Wir haben offensichtlich ein Problem, dass wir beseitigen müssen", stellt Vinales fest. "Denn wenn wir noch ein Regenrennen vor uns haben, weiß ich, dass ich nicht schnell sein kann."

Spätestens nach dem Rennen auf dem Sachsenring ist Vinales diese Erkenntnis zuteil geworden. Vorher hatte der Spanier noch Hoffnung auf Besserung. "Ich war heute Morgen bereit, im Nassen zu fahren", erklärt Vinales. "Im Trockenen haben wir schon Grip-Probleme und im Nassen ist es nicht besser gewesen. Heute Morgen hatten wir zu viel Power, im Rennen zu wenig. Trotzdem hatten wir dasselbe Problem: Spinning."

Klar, dass Vinales mit solchen Problemen nicht den Kampf um Spitzenpositionen aufnehmen kann, zu denen er unter normalen Umständen fähig ist. Das lässt den Spanier schon regelrecht verzweifeln: "Wir müssen wirklich etwas tun, denn im nächsten Regenrennen werde ich nicht besser sein. Sogar Aprilia hatte einen guten Drive, den wir nicht finden konnten."

Mit 'wir' meint Vinales aber vor allem Suzuki und sein Team, die diese Grip-Probleme beheben müssen. Sich selbst lässt der Spanier in dieser Sache außen vor. Und das aus gutem Grund: "Ich kann dieses Problem nicht lösen", stellt er fest. "Ich kann nur das Bike so schnell fahren, wie ich kann. Die Arbeit müssen sie machen."

Aleix Espargaro landete im Rennen auf Rang 14, Foto: Suzuki
Aleix Espargaro landete im Rennen auf Rang 14, Foto: Suzuki

Espargaro: Schwachpunkt Elektronik

Während Vinales die Arbeit au sein Team abwälzt, hat sein Teamkollege Espargaro klare Vorstellungen davon, was bei Suzuki zurzeit schief läuft. "Für mich ist der Schwachpunkt zurzeit die Elektronik", erklärt der Spanier, der im Rennen auf Platz 14 gefahren ist. Ein Fahrer mit Espargaros Können und Erfahrung ist mit diesem Ergebnis natürlich nicht zufrieden. "Mein Platz frustriert mich sehr. In den letzten drei Rennen war ich sehr schnell und jetzt bin ich wirklich enttäuscht", gibt er zerknirscht zu.

Der Bike-Wechsel war für den Suzuki-Piloten im Deutschland GP 2016 das größte Problem. "Danach war ich so weit von den Jungs vor mir entfernt", klagt Espargaro. Aber auch seine eigenen Leistungen wertet er nicht künstlich auf. "Ich konnte in den sieben Runden vor Rennende auch nicht richtig pushen." Also ein Suzuki-Debakel auf voller Linie? Zumindest da rudert Espargaro zurück: "Wir müssen an vielen Bereichen des Bikes arbeiten, aber es wird schon besser."