Bitterer Rennsonntag am Sachsenring für Stefan Bradl! Er stürzte im Warm Up auf regennasser Fahrbahn in Kurve sieben und überschlug sich im Kies mehrmals. Bradl blieb zunächst liegen und konnte dann auch nur mit Hilfe der Streckenposten die Auslaufzone verlassen. Wenig später folgte die Bestätigung für das, was sofort zu befürchten war: Der Aprilia-Pilot zog sich bei diesem Crash eine Gehirnerschütterung zu und wird sein Heimrennen nicht bestreiten können.

"Er hat sich nichts gebrochen, aber er hat eine ordentliche Gehirnerschütterung", verriet Aprilias Pressesprecher Paolo Pezzini auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Stefan wusste nach dem Sturz nicht einmal, wo er war. Er ist jetzt auf dem Weg ins Krankenhaus nach Chemnitz, wo er weiter untersucht wird. Das ist aber eine reine Vorsichtsmaßnahme." Doch auch wenn die Untersuchungen keine weiteren Blessuren ergeben, wird Bradl u 14 Uhr nicht starten können, stellt Pezzini klar: "Leider. Es ist sehr schade."

Bradl kritisierte Sachsenring

Bradl war am Freitag noch einer von vielen Piloten gewesen, die den Sachsenring als zu gefährlich für die MotoGP eingestuft hatten, auch wenn es dabei hauptsächlich um Kurve elf ging. "Es gehört schleunigst etwas gemacht", mahnte Bradl da. "Ich werde das auch in der Safety Commission ansprechen und mir werden wohl zumindest alle Fahrer, die heute auf der Nase lagen, beipflichten. Es muss etwas passieren, aber von den Gegebenheiten an dieser Stelle wird das wohl eher schwierig."

Auch mit Kritik an den Streckenposten in diesem Abschnitt hielt Bradl nicht zurück, nachdem sie seiner Meinung nach im ersten Training nicht früh genug vor dem im Kies liegenden Jorge Lorenzo gewarnt hatten, den Bradl bei seinem Sturz wenige Sekunden später daher fast getroffen hätten. Als Bradl nun im Warm Up im Kies landete, quittierten die Streckenposten die Botschaft über Funk, dass sich der Lokalmatador verletzt hatte, mit Zufriedenheit. "Geschieht ihm recht", konnte ein Fotograf in der Nähe vernehmen.

Bradl verpasst auf jeden Fall zum zweiten Mal in Folge sein Heimrennen. Im Vorjahr musste er nach einem Sturz in Assen und einem dabei zugezogenen Kahnbeinbruch ja das gesamte Wochenende am Sachsenring auslassen.