Dietrich Mateschitz reicht es. Der Red-Bull-Chef hatte sich in den vergangenen Monaten um eine Übernahme des massiv in die Jahre gekommenen Salzburgrings bemüht, nun ist der Deal aber geplatzt. Grund sollen teils astronomische Forderungen von Grundeigentümern rund um die Strecke sein. "Wir konnten mit einem Grundbesitzer keine Einigung erzielen. Der wollte für ein paar Meter Zufahrt auf Schotter eine Riesensumme, 10.000 Euro monatlich, an Pacht. Da muss ich sagen, irgendwann ist Schluss, da macht es keinen Sinn mehr", wird Mateschitz von den 'Salzburger Nachrichten' zitiert.

Hinzu kommt laut Mateschitz die komplizierte juristische Lage: "Die rechtliche Genehmigung hält der Betreiberverein IGMS und nicht die Strecke selbst. Mit dem Kauf müssten alle Rechte neu verhandelt werden. Da sahen einige offenbar schon die Chance, den Ring zu Fall zu bringen." Aufgrund all dieser bürokratischen Hindernisse zog Mateschitz nun einen Schlussstrich unter die Verhandlungen. "Wir haben dem Eigentümer Land Salzburg brieflich mitgeteilt, dass wir kein Interesse mehr am Erwerb des Salzburgrings haben. Wir wollten den Salzburgring kaufen, aber wir müssen das nicht tun. Es ist auch kein Malheur für uns, wenn wir den Ring nicht kaufen."

Mateschitz plante Umbauten am Salzburgring

Große Investitionen auf der Traditionsstrecke, die erstmals 1971 und zuletzt 1994 Austragungsort eines Rennwochenendes der Motorrad-Weltmeisterschaft war, werden somit in absehbarer Zeit ausbleiben. Geplant war unter anderem ein völliger Neubau des Medienzentrums, eine andere Zufahrtslösung für LKWs in den engen Nesselgraben sowie eine Adaptierung der Streckenführung. Somit ist die Vision, die MotoGP wieder an den Salzburgring zurück zu holen, wohl endgültig zur Illusion geworden.

Seine Blütezeit erlebte der Ring in den 1970er-Jahren, Foto: Sutton
Seine Blütezeit erlebte der Ring in den 1970er-Jahren, Foto: Sutton

Salzburgring-Geschäftsführer Alexander Reiner hatte diese Idee allerdings ohnehin bereits vorige Woche ins Land der Träume verbannt. "Es gibt keine Bestrebungen unsererseits, die MotoGP wieder hierherzuholen. Da interpretieren manche Leute zu viel hinein, weil wir 2019 das 50-jährige Jubiläum begehen. Unser internationales Steckenpferd bleibt vorerst die TCR", erklärte Reiner gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Die Heimat der MotoGP wird damit wohl längerfristig der bereits im Besitz von Mateschitz befindliche Red-Bull-Ring im steirischen Spielberg bleiben, wo die Motorrad-Weltmeisterschat bereits 1996 und 1997 Halt machte und in dieser Saison nach Österreich zurückkehrt.