An Tagen wie diesen schien alles bereitet für einen Sieg von Andrea Dovizioso und Ducati. Doch dann wurde beim MotoGP-Rennen in Assen der Regen zu heftig, sodass das Rennen unterbrochen werden musste. Nach dem Neustart übernahm Dovizioso zunächst Platz zwei hinter Valentino Rossi. Doch schon in der zweiten Runde nach dem Neustart übertrieb es Dovizioso bei der Flucht nach vorne und stürzte in Kurve zwölf, einem selbst im Regen noch ultraschnellen Rechtsknick. Nach dem Rennen und einem erneuten Nuller war Dovizioso bedient, doch der Italiener sah vor allem einen in der Pflicht: Michelin!

"Der Grund warum Vale, ich und viele andere Fahrer gestürzt sind, war der Vorderreifen. Der hat überhaupt nicht funktioniert", kritisiert Dovizioso den aktuellen Reifenausrüster der MotoGP. Den entscheidenden taktischen Fehlgriff leistete sich Dovizioso allerdings selbst - mit dem Wechsel zu einem weicheren Hinterreifen vor dem Neustart. "Ich hatte dadurch noch mehr Probleme mit der Front und bin dann in einer schnellen Kurve im fünften Gang gestürzt, gerade als ich das Gas wieder aufgemacht hatte", beschrieb Dovizioso den Hergang seines Ausfalls.

Dovizioso: Komische Meisterschaft wegen Michelin

Immerhin, diesen Fehler nimmt Dovizioso auf seine Kappe: "Das war mein Fehler und es tut mir leid für mein Team. Nach dem schlechten Wochenende in Barcelona wäre dieses Ergebnis wichtig gewesen. Ich bin sehr enttäuscht von mir, denn das war eine gute Chance auf ein gutes Ergebnis." Das war es allerdings auch schon mit der Selbstkritik für Dovizioso nach der vierten Nullnummer in der laufenden Saison. Dafür bekam Michelin wieder sein Fett weg.

"Dieses Jahr holen so viele Fahrer so oft Punkte, weil schnellere Piloten stürzen, das ist eine komische Meisterschaft", kritisiert Dovizioso die Situation seit dem Michelin-Einstieg. Die Probleme hätten sich durch die besonderen Bedingungen in Assen aber noch weiter potenziert: "Die Regenreifen, die wir heute verwendet hatten, haben zu keinem Zeitpunkt Grip aufgebaut. Dieses Wochenende hatten wir einfach überhaupt keinen Grip. Deshalb hat auch keiner gefühlt, wann die Front verloren geht", poltert Dovizioso.