Kurz vor dem letzten Freien Training der MotoGP begann es in Assen zu regnen. Die schwierigen Bedingungen mit teilweise Pfützen, teilweise trockener Ideallinie sorgten für viele Crashes und würfelten das Klassement durcheinander. Schnellster im Regen war am Ende Marc Marquez.

Die Platzierungen: Bei heftigem Regen blieben die MotoGP-Fahrer erst einmal an der Box. Bautista drehte eine vorsichtige Outlap, beschloss dann aber, ebenfalls wieder in die Garage einzubiegen. Nach zehn Minuten traute sich Marquez als Erster wieder auf die Strecke und läutete damit das Training ein. Die schnellsten Zeiten legten aber vorerst nicht die üblichen Verdächtigen vor, sondern erst Dani Pedrosa, dann setzte sich Danilo Petrucci, ein erklärter Regen-Fan mit 1:49.504 an die Spitze. Drei Minuten vor Sessionende legte Marquez dann eine 1:49.122 vor und übernahm die Führung, in der folgenden Runde schraubte der Honda-Star seine Zeit sogar noch auf 1:48.626, während Rossi, der nur wenige Runden drehte, auf den zweiten Platz preschte. Die gestürzten Petrucci und Pedrosa blieben dahinter. Vinales belegte Rang fünf vor Iannone und Redding. Lorenzo kam mit 1,4 Sekunden Rückstand auf Rang acht vor Pol Espargaro und Miller. Bradl lag am Ende mit 2,8 Sekunden Rückstand auf dem 15. Platz.

Die Zwischenfälle: Die schwierigen Verhältnisse wurden Cal Crutchlow auf seiner ersten fliegenden Runde zum Verhängnis. Elf Minuten vor Sessionende stürzte er in Turn 10. Neun Minuten vor Schluss erwischte es dann Jack Miller, er stürzte in Turn 9. Kurz darauf versenkte Bautista seine Aprilia im Kiesbett von Turn 8, während sein Teamkollege Stefan Bradl fast zeitgleich in Turn 4 stürzte. Fünf Minuten vor Schluss flog Scott Redding in Turn 8 ab, während Dovizioso in Turn 7 durchs Kiesbett pflügte, aber gerade noch sitzen blieb. Kaum zwei Minuten später erwischte es Petrucci in Turn 8. In der letzten Trainingsminute stürzte auch noch Pedrosa in Turn 11.

Das Wetter: Rechtzeitig zum letzten Freien Training der MotoGP spielte der holländische Wettergott nicht mehr mit. Bereits gegen Ende des Moto3-Qualifyings begann es zu nieseln, der Regen wurde zu Beginn dieser Session noch stärker, bis es regelrecht schüttete. Nach einigen Minuten wurde der Regen zwar leichter, die Strecke trocknete aber im Lauf der Session nicht mehr auf. Dazu herrschten niedrige Temperaturen von 18 Grad an der Luft und 22 Grad auf dem Asphalt.

Die Analyse: Wieder einmal spielt das Wetter in Assen eine wichtige Rolle, schwieriger hätten die Streckenverhältnisse kaum sein können. Das zeigen auch immerhin sieben Stürze in nur zwanzig Minuten, in denen überhaupt jemand auf der Strecke war. Besonders bitter sind die Crashes natürlich für die Fahrer, die anschließend ins QP1 müssen, wo die Strecke wohl ebenfalls nass sein wird.