Maverick Vinales und Aleix Espargaro sind zwei grundsätzlich verschiedene Piloten mit völlig unterschiedlichen Fahrstilen. Daher gehen sie in Zukunft voraussichtlich auch mit unterschiedlichen Motorrädern an den Start. Maverick Vinales wird den zuletzt in Barcelona erstmals getesteten, neuen Rahmen verwenden. Espargaro, der dieses Chassis schon im Rennen am Sonntag nutzte, wird hingegen auf die ältere Version zurückwechseln.

Suzuki im Fokus: Meinungsverschiedenheiten im Team

Für Vinales liegen die Vorteile des neuen Rahmens auf der Hand. Die GSX-RR ist damit seiner Meinung nach drehfreudiger, weshalb er das Motorrad weniger mit der Gashand und einem durchdrehenden Hinterrad steuern muss, was sich positiv auf den Reifenverschleiß und somit seine Leistungen in den Schlussphasen der Rennen auswirken soll. Espargaro hingegen fühlte sich auf dem neuen Rahmen gar nicht wohl und glaubt weiter daran, mit dem älteren Modell zum Erfolg kommen zu können. In Assen wird sich bereits zeigen, wer vorerst recht behält.

In Barcelona war Vinales der klar stärkere der beiden Suzuki-Piloten , Foto: Suzuki
In Barcelona war Vinales der klar stärkere der beiden Suzuki-Piloten , Foto: Suzuki

Das sagen Vinales und Espargaro

Maverick Vinales: "Bei den Testfahrten in Barcelona haben wir viel über das Potenzial unseres neuen Rahmens gelernt. Ich hatte bisher Probleme mit dem Grip am Hinterrad und jetzt können wir effizienter mit der Traktion umgehen. Das ist bei meinem Fahrstil ein wichtiger Schritt nach vorne. Uns fehlt aber immer noch ein wenig, um gegen unsere stärksten Gegner kämpfen zu können. Assen wird daher ein wichtiges, aber auch hartes Rennen, weil wir hier das Setup mit dem neuen Rahmen finalisieren müssen."

Aleix Espargaro: "Aufgrund der Verbesserungen, die wir in letzter Zeit geschafft haben, glaube ich, dass wir hier in gutes Rennen haben können. In Barcelona haben wir eine gute Entwicklungsrichtung für das Motorrad gefunden. Ich werde wohl auf den Standardrahmen zurückwechseln, weil ich dort ein paar interessante Setup-Optionen gefunden habe, die wir weiter ausprobieren wollen. Am Ende der Tests habe ich mich damit schon sehr wohl gefühlt. Diese Steigerung in Kombination mit dem Layout in Assen geben mir viel Zuversicht."

Maverick Vinales in Assen

In den kleinen Klassen war Maverick Vinales in Assen kaum zu bezwingen. 2011 und 2012 gewann er die Dutch TT in der 125ccm- bzw. Moto3-Kategorie, 2013 (Moto3) und 2014 (Moto2) ließ der spanische Rohdiamant jeweils zweite Plätze folgen. Bei seinem MotoGP-Debüt tat sich Vinales da schon schwerer. Das Rennen 2015 beendete der Suzuki-Pilot als Zehnter, im Qualifying erreichte er Platz neun.

KlasseStartsSiegePodestPolesAusfälleBestes Ergebnis
MotoGP1000010. (2015)
Moto2101002. (2014)
Moto3/125cc323101. (2011 - '12)

Aleix Espargaro in Assen

Assen scheint ein gutes Pflaster für Aleix Espargaro zu sein. Abgesehen von seinem Ausfall 2012 beendete Espargaro alle MotoGP-Rennen, zu denen er in Holland antrat, auch in den Top-10. Eine ganz besondere Sternstunde stellte dabei das Jahr 2014 für Espargaro dar. Auf der Open-Yamaha des Forward-Teams fuhr er zur allerersten Pole-Position seiner WM-Karriere, das Rennen beendete er als Vierter. Besser war er nie. Der vierte Platz sprang für Espargaro auch noch 2009 in der 250ccm-Klasse heraus, ansonsten kam er in den kleinen Klassen nur noch 2006 als 15. in die Punkteränge.

KlasseStartsSiegePodestPolesAusfälleBestes Ergebnis
MotoGP500114. (2014)
Moto2/250cc500004. (2009)
125cc10001- (2005)