Viel Arbeit hatten die Fahrer am Sonntagmorgen vor sich: Durch die Layout-Änderung in Barcelona waren alle in den Freitagstrainings gesammelten Daten wertlos, so dass sie sich erst in dieser Session der endgültigen Reifenwahl und dem Renn-Setup widmen konnten. Am besten gelang dies überraschend Valentino Rossi, während die Hondas nicht mehr dominieren konnten.

Die Platzierungen: Zur Halbzeit der Session gab es bereits eine kleine Überraschung: Mit einer 1:45.318 setzte sich Rossi zum ersten Mal an diesem Rennwochenende an die Spitze des Klassements, noch vor Marquez. Tatsächlich kam im Laufe des Warm-Ups niemand mehr an den Doktor heran, Marquez blieb gut ein Zehntel hinter ihm Zweiter. Auf den dritten Rang arbeitete sich Iannone vor, der Lorenzo um zwei Tausendstelsekunden auf Platz vier verwies. Fünfter und Sechster wurden Pol und Aleix Espargaro, Redding als Siebter handelte sich bereits acht Zehntel Rückstand ein. Barbera fuhr auf Rang acht, für Smith und Hernandez reichte es ebenfalls in die Top Ten. Als Elfter zeigte sich Dovizioso nicht von seiner stärksten Seite, überraschend groß war mit 1,3 Sekunden der Rückstand von Vinales, für den es nur zu Platz 12 reichte. Bradl hatte verlor am Ende 2,2 Sekunden auf Rossi und war damit 19., die bitterste Pille aber hatte Pedrosa zu schlucken. Mit knapp 2,3 Sekunden Rückstand landete er auf dem 20. Platz.

Die Zwischenfälle: Wenige Minuten vor Schluss gab es einen Schreckmoment: In Turn 5 quetschte sich Marquez innen an Laverty vorbei, es kam beinahe zur Kollision.

Das Wetter: Bereits am Sonntagvormittag schien die Sonne auf die Strecke, es herrschten schon um zehn Uhr sommerliche 22 Grad an der Luft und 29 Grad auf der Strecke. Bis zum Rennen wird sich der Asphalt noch deutlich mehr aufheizen.

Die Analyse: Vor einem Rennsonntag darf man den Doktor nicht abschreiben, das stellte Rossi im Warm-Up wieder einmal unter Beweis, Marquez scheint den Honda-Vorteil auf dem neuen Layout verloren zu haben. Pedrosa schien gar völlig von der Rolle. Ein Fragezeichen allerdings bleibt: Rossi fuhr seine Zeit auf den Medium-Reifen, während Marquez die härtere Mischung aufgezogen hatte. Bei erwartete Asphalttemperaturen von über 40 Grad im Rennen ist unklar, ob die weicheren Michelins über die gesamte Renndistanz durchhalten.