Der Vortag des Katalonien GP offenbart ein Fahrermarkt-Detail nach dem anderen. Nach Marquez' Verlängerung mit Honda gab jetzt auch Pol Espargaro bekannt, wo er in den kommenden Jahren fahren wird. Der Spanier wird zur Saison 2017 ins Werksteam von KTM wechseln und dort für vorerst zwei Jahre bleiben. An seiner Seite: Noch-Teamkollege Bradley Smith, der seinen Wechsel zu den Neueinsteigern bereits verkündet hat.

"Ich freue mich sehr, sagen zu können, dass ich für die nächsten zwei Jahre bei KTM unterschrieben habe", erklärt Espargaro. "Es wird ein neues Abenteuer mit einem neuen Team und einem neuen Bike in der MotoGP. Ich habe die Chance gesehen, mit diesem Team in die Zukunft zu gehen. Es wird verrückt und eine Menge harte Arbeit, aber ich bin bereit dazu." Neben den Österreichern zeigten auch Ducati und Avintia Interesse an Espargaro, wie er selbst bestätigte.

Zukunft bei Yamaha: Was hat gefehlt?

Zum Wechsel bewogen hat Espargaro die Perspektivlosigkeit im Yamaha-Lager. Über Arbeitgeber Tech3 kann der Spanier hingegen nur Gutes verlauten. "Ich möchte mich bei Yamaha und Tech3 bedanken, die mir die Chance gegeben haben, in die MotoGP aufzusteigen und meinen Traum zu leben. Das Team hat mir alles gegeben, um in das Werksteam aufzusteigen", stellt Espargaro klar. "Es wäre schön gewesen, in blau unterwegs zu sein, aber diese Chance kam nie. Ich hätte bei Tech3 bleiben können, aber manchmal muss man andere Wege gehen. Nach drei Jahren bei Tech3 bin ich nie ins Werksteam gekommen."

Pol Espargaro und Bradley Smith sind seit drei Jahren Teamkollegen, Foto: Tech 3
Pol Espargaro und Bradley Smith sind seit drei Jahren Teamkollegen, Foto: Tech 3

Der Frust über den Nicht-Aufstieg ist Espargaro deutlich anzuhören. Eine Konstante aus Tech3-Zeiten nimmt der Spanier dann doch mit ins KTM-Team: Teamkollege Bradley Smith. Der Brite hat bereits vor Monaten bei dem Rookie-Team unterschrieben. Jetzt gesellt sich auch noch Espargaro hinzu. Die beiden Piloten verbindet eine erfolgreiche Geschichte, im Jahr 2015 gewannen sie das prestige-trächtige 8h-Rennen von Suzuka. "Ich habe eine gute Beziehung zu Bradley", erklärt Espargaro. "Wir haben schon miteinander gesprochen und freuen uns, wieder gemeinsam zu arbeiten. Am Anfang haben wir noch keine Intention, gegeneinander zu kämpfen, weil es für uns beide schwer genug wird."

"Respektvoller Hass" zwischen Espargaro und Smith

"Er hat gelernt, mit mir umzugehen, also sollte es ganz gut funktionieren. Uns verbindet respektvoller Hass", scherzt Smith. "Wenn ich ein Teamchef wäre, würde ich auch Pol wählen, um mein Teamkollege zu sein. Warum? Weil er und ich die beiden schnellsten Nicht-Werksfahrer sind", erklärt der Brite den Wechsel einfach. "Wir sind drei Jahre dasselbe Bike gefahren und auch die Settings werden ähnlich sein, weil wir in denselben Parametern von Yamaha fahren mussten. In Suzuka sind wir ebenfalls dasselbe Bike gefahren, mit einem Abstand von gerade einmal 0.2 Sekunden."

Das alles macht den Anschein, als würden Espargaro und Smith gut zusammenarbeiten. Schenkt man Smiths simpler Gedankenfolge Glauben, könnte die Fahrerkombination Espargaro/Smith für KTM in den folgenden Jahren Gold wert sein. Fest steht, dass das MotoGP-Dreamteam vorerst nicht auseinandergerissen wird.