Der wahrscheinlich offensichtlichste Vertragsbeschluss der Königsklasse ist jetzt offiziell. Nachdem Marc Marquez bereits sein Bike für die kommende Saison vorstellte, hat der 23-Jährige jetzt seine Vertragsverlängerung mit der Honda Racing Corporation öffentlich gemacht. Am Donnerstag vor seinem Heim-GP in Katalonien verkündete die HRC, dass Marquez bis einschließlich 2018 bei dem japanischen Werk bleiben wird.

"Ich freue mich sehr, den Vertrag mit der HRC zu verlängern, vor allem bei meinem Heimrennen in Katalonien, an das ich sehr viele schöne Erinnerungen habe", sagt Marquez. "HRC und ich haben eine sehr starke Beziehung. Ich wollte immer ein Teil des Repsol-Teams bleiben." Auch die Führungsetage der Japaner ist glücklich, Ausnahmekönner Marquez halten zu können. "Wir fühlen uns geehrt, dass wir den Vertrag mit Marc für zwei weitere Jahre ausbauen konnten", erklärt HRC-Vizechef Shuhei Nakamoto. "Es gibt keinen Zweifel daran, dass er die Gegenwart und die Zukunft der MotoGP ist! Beide Parteien wollten weiter miteinander arbeiten, deshalb haben wir keinen Druck bei der Vertragsverlängerung gespürt."

"Mein Herz schlägt für Honda", gibt Marquez zu, erklärt im selben Atemzug aber, dass bei den Verhandlungen nicht alles so leicht von der Hand ging, wie Nakamoto es aussehen lassen will. "Es gab viele Aspekte, für mich ist aber die Technik der Wichtigste. Aber natürlich ging es auch um Geld", stellt der 23-Jährige klar. "Im Endeffekt haben wir einen Punkt erreicht, an dem alle zufrieden waren. Es herrscht eine gute Atmosphäre in der Box, was wichtig ist, wenn man eine WM gewinnen will."

2013 wurde Marc Marquez zum ersten Mal MotoGP-Champ - mit Honda, Foto: Repsol Honda
2013 wurde Marc Marquez zum ersten Mal MotoGP-Champ - mit Honda, Foto: Repsol Honda

Marquez: Keine Alternative zu Honda

Eine wirkliche Alternative hätte Marquez auch nicht gehabt, da die Werksteams von Yamaha und Ducati ihre Fahrerkonstellation bereits vervollständigt haben. Auch Teamkollege Dani Pedrosa hat bereits bei Honda verlängert, nachdem die Spekulationen rund um einen Wechsel zu Yamaha geplatzt sind. Marquez bleibt damit keine andere Möglichkeit, als bei seinem Team zu bleiben. Der 23-Jährige zeigte aber seit seinem Einstieg in die MotoGP 2013 keine Anzeichen, seinen Arbeitgeber zu wechseln. Zu gut lief die Vergangenheit mit dem japanischen Werk. "In dreieinhalb Jahren haben wir viele unvergessliche Momente zusammen erlebt", erklärt Marquez. "Mit vielen tollen Siegen und zwei Weltmeistertiteln, aber auch ein paar schwierigen Momenten, die uns aber bestimmt stärker gemacht haben."

Im Jahr 2013 stieg Marquez direkt in das Honda-Werksteam der Königsklasse ein. Schnell hatte er MotoGP-Veteran und Teamkollege Pedrosa fest im Griff, in seinem ersten Rennen fuhr er hinter Jorge Lorenzo und Valentino Rossi auf den dritten Platz. Am Ende des Jahres schrieb der Spanier Geschichte und wurde mit vier Punkten Vorsprung auf Lorenzo der jüngste MotoGP-Weltmeister der Geschichte. 2014 legte Marquez noch einen drauf und gewann die ersten zehn GPs des Jahres. Es muss nicht erwähnt werden, dass der 23-Jährige auch diese WM für sich entschied, als erster Pilot der Honda-Geschichte auf eigenem Boden in Motegi. Das japanische Werk und Marquez verbindet also eine erfolgreiche Geschichte, die auch von den jüngsten Problemen von 2015 und 2016 nicht getrübt wird. In den folgenden zwei Jahren werden beide Parteien hart arbeiten müsen, um an den Ruhm der ersten Jahre anzuknüpfen.