Maverick Vinales ist sauer. Nachdem der Suzuki-Pilot am Samstag ein fantastisches Qualifying ablieferte, wurde er in der Startphase vom halben Fahrerfeld versägt und konnte dann nicht mehr aufholen. Nach ein paar Überholmanövern dann die Ernüchterung. "Als es etwa vier Runden vor Schluss war, habe ich aufgehört, zu pushen, weil ich wirklich am Limit war und nicht crashen wollte", erklärt Vinales. "Ich bin ein paar Mal fast gestützt und habe dann entschieden, dass ich heute mit dem sechsten Platz zufrieden sein muss."

Doch wie kam es zu diesem enttäuschen Ergebnis? Die Schuldigen waren schnell gefunden: Elektronik und Reifen. In der Startphase lief noch alles bestens für den Suzuki-Piloten. "Ich bin ganz gut gestartet und war auf der Höhe von Marc", klagt er. "Dann hat das Motorrad aus heiterem Himmel aufgehört, zu pushen und Leistung zu geben und alle haben mich überholt. Ich weiß wirklich nicht, was auf einmal los war." Vinales' Tipp in dieser Sache ist der Geschwindigkeitsbegrenzer, den die Piloten nur in der Boxengasse benötigen.

" Ich bin ehrlich gesagt sehr traurig", seufzt Vinales frustriert. Nach einem Gangwechsel erledigte sich das Problem nämlich von selbst, da hatte der Suzuki-Pilot aber schon so viel Boden verloren, dass ein Aufholen schwierig wurde. " In den ersten Runden habe ich aber meine Reifen stark beansprucht, weil ich viele Fahrer überholen wollte. Ich habe bis ans Limit gepusht und habe die Reifen beim Überholen stark beansprucht." Diese Überstrapazierung sorgte dafür, dass Vinales nicht mehr pushen konnte, ohne einen Sturz zu riskieren. An mangelnder Schnelligkeit lag es zumindest nicht, da ist sich der Spanier sicher: "Nachdem ich die Fahrer überholt hatte, bin ich dieselbe Pace wie Jorge gefahren. Mit einem guten Start hätte ich also vorn sein können."

Podium-Frust

Die verpasste Chance ist es auch, die Vinales am meisten wurmt. "Ich bin enttäuscht", gibt er offen zu. "Nach dem Warm-Up wäre es möglich gewesen, ein weiteres Mal um einen Platz auf dem Podium zu kämpfen. Mit diesem Fehler konnten wir das jedenfalls nicht."

Alle Hoffnungen des 21-Jährigen liegen jetzt auf seinem Heim-GP in Barcelona. In zwei Wochen trifft sich die MotoGP zum siebten Saisonrennen in Katalonien. "Ich habe hohe Erwartungen an Barcelona", gesteht Vinales. "Normalerweise funktioniert unser Bike da gut und ich bin auch gern dort. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass so etwas wie heute nicht nochmal passiert. Wir müssen alles zu 100 Prozent unter Kontrolle haben und alles geben können."