Kurz vor Ende des Warm-Ups von Mugello krachte es bei Jorge Lorenzo so richtig: Der Motor seiner Yamaha M1 explodierte ausgerechnet am Ende der Start-Ziel-Geraden und verteilte in der Anbremszone auch noch ordentlich Öl. Dementsprechend gab es dort bis Sessionende gelbe Flaggen, so dass es nicht zum üblichen Zeitenshootout kam. Doppelt bitter für Lorenzo: Nicht nur verlor er wertvolle Trainingszeit, er muss auch noch mit einem Ersatzmotor ins Rennen starten.

Die Platzierungen: Einige Minuten vor Sessionende trumpfte Vinales im Renntrimm auf: Er brannte eine 1:47.295 in den italienischen Asphalt. Eine Zehntelsekunde hinter ihm reihte sich in letzter Sekunde Dovizioso ein. Marquez als Dritter lag bereits drei Zehntelsekunden zurück. Lorenzo verlor durch seinen Motorschaden die letzten fliegenden Runden und kam nicht über die viertschnellste Zeit hinaus, damit lag er aber immer noch fünf Hundertstelsekunden vor Pole-Setter Rossi. Iannone konnte zum ersten Mal an diesem Wochenende die Pace der Spitze nicht ganz mitgehen, verlor eine halbe Sekunde auf Vinales und wurde Sechster vor Pol und Aleix Espargaro. Petrucci als Neunter landete noch vor Pedrosa. Bradl konnte seine Pace steigern, mit 1,5 Sekunden Rückstand war er am Ende vor seinem Teamkollegen Bautista auf Rang 18.

Die Zwischenfälle: Kurz vor Schluss kam Aleix Espargaro in Arrabiata zu Sturz. In der letzten Trainingsminute musste Jorge Lorenzo seine rauchende Yamaha nach einem kapitalen Motorschaden am Streckenrand abstellen. Ausgerechnet in der harten Anbremszone am Ende der langen Geraden verteilte seine M1 ordentlich Öl auf der Strecke. Nach seinem Schlüsselbeinbruch im dritten Freien Training nahm Tito Rabat an diesem Rennwochenende an keiner Session mehr teil.

Das Wetter: Nachdem das Rennwochenende einen etwas unterkühlten Start hatte, herrschte rechtzeitig zum Rennsonntag bestes italienisches Frühsommerwetter. Strahlender Sonnenschein, wolkenloser Himmel, und dazu am Vormittag bereits 20 Grad Lufttemperaturen. Der Asphalt hatte sich zum Warm-Up schon auf 25 Grad erwärmt.

Die Analyse: Riesenpech für Jorge Lorenzo, ein wahrhaft kapitaler Motorplatzer kostete ihn einerseits wertvolle Trainingszeit, andererseits wird er mit einem neuen Motor ins Rennen starten müssen. Damit wird sein Plan, mit einer Verbesserung im Warm-Up das misslungene Qualifying wettzumachen, wohl hinfällig. Inwiefern die Warm-Up-Zeiten von Rossi und Konsorten die Rennpace reflektieren, steht in Frage. Nachdem Lorenzos M1 Öl auf der Strecke verteilt hatte, gab es bis Sessionende gelbe Flaggen am Ende der Start-Ziel-Geraden, so dass sich kein Fahrer auf der letzten fliegenden Runde mehr verbessern konnte. Gut möglich, dass der Doktor fürs Rennen also noch den einen oder anderen Pfeil in seinem Köcher hat.