Verkehrte Welt im ersten Freien Training von Mugello: Bei schwierigen Bedingungen legte Yonny Hernandez eine sensationelle Bestzeit hin, während weder Valentino Rossi noch Jorge Lorenzo oder Marc Marquez überhaupt gezeitete Runden fuhren.

Die Platzierungen: Auf kalter, feuchter Strecke hielten sich die Topfahrer lange zurück. Das Feld versuchte sich erst an Regenreifen, dann probierte es Baz als Erster mit Slicks, konnte aber keine schnellen Zeiten fahren. Zur Halbzeit ging Redding zum ersten Mal mit den neuen Michelin-Intermediates hinaus. Rossi legte unterdessen keine gezeitete Runde vor, sondern übte am Ausgang der Boxengasse seine Starts. Gut zehn Minuten vor Schluss zeigte Redding dann, was die Intermediates können, er legte mit 1:58.878 die erste Zeit unter zwei Minuten vor. Zu diesem Zeitpunkt hatte aber immer noch nur die Hälfte des Fahrerfeldes überhaupt eine gezeitete Runde hingelegt.

Einige Minuten vor Sessionende gingen etwas mehr Fahrer auf die Strecke, eine neue Bestzeit setzte Crutchlow mit 1:57.869, ebenfalls auf Intermediates. Wenig später aber wurde er von Hernandez um gleich zwei Sekunden übertrumpft und legte dann eine 1:55.325 nach. Auf der letzten fliegenden Runde feuerte er sogar eine 1:54.199 ab und sicherte sich damit die Bestzeit vor Redding, Crutchlow und Smith. Wildcard-Ducati-Pilot Pirro wurde Fünfter vor Vinales und Laverty. Aprilia-Werksfahrer Bautista kam auf Rang acht vor Iannone, Rookie Rabat schaffte es gerade noch in die Top Ten. Baz hatte sich mit den Slicks etwas verpokert und wurde mit knapp sieben Sekunden Rückstand Elfter vor Barbera und Petrucci. Pedrosa kam mit mehr als zehn Sekunden Rückstand auf den vierzehnten Rang.

Zahlreiche Fahrer legten die gesamte Session über keine gezeitete Runde vor: Neben den Stars Rossi, Marquez und Lorenzo auch Bradl, Dovizioso, Aleix und Pol Espargaro und Miller.

Die Zwischenfälle: Einen Crash wollte bei diesen Bedingungen niemand riskieren, entsprechend vorsichtig ging das Fahrerfeld zu Werke. Zu nennenswerten Zwischenfällen oder gar Crashes kam es daher in dieser Session nicht.

Das Wetter: Der italienische Wettergott war der MotoGP zum Auftakt in Mugello wenig gesonnen. Bis in die Nacht auf Freitag hatte es heftige Regenschauer gegeben, die Ideallinie war nicht rechtzeitig zum ersten Freien Training aufgetrocknet. Dazu herrschten mit 15 Grad in der Luft und 13 Grad auf dem Asphalt recht kühle Temperaturen.

Die Analyse: Schwieriger hätten die Bedingungen für die erste MotoGP-Ausfahrt von Mugello kaum sein können. Das zeigte sich auch daran, dass die Spitzenfahrer lieber auf wertvolle Trainingszeit verzichteten als einen Sturz zu riskieren. Eine positive Premiere konnten die Intermediate-Reifen von Michelin feiern, bei auftrocknender, aber kühler Strecke gelangen damit gute Zeiten. Ob diese Zeiten aber für den Rest des Wochenendes aussagekräftig sind, darf bezweifelt werden, immerhin könnte die Strecke schon für das zweite Training trocken und wärmer werden.