Die MotoGP machte bei ihrem dritten Saisonrennen 2016 in Austin nahtlos da weiter, wo sie bei den ersten beiden Rennen aufgehört hatte: Mit sehr vielen Stürzen und Zwischenfällen, die für einige Fahrer das vorzeitige Aus bedeuteten. Valentino Rossi, Dani Pedrosa, Andrea Dovizoso, Cal Crutchlow, Bradley Smith und Loris Baz gingen im Laufe des Rennens zu Boden. Motorsport-Magazin.com begibt sich daher auf Spurensuche und untersucht die Ursachen für die Stürze.

Die Sturz-Hotspots beim MotoGP-Rennen in Austin

Turn 1 (Loris Baz und Pedrosa/Dovizioso): Die Bremszone auf dem Weg zur ersten Kurve des Circuit of the Americas ist eine der anspruchsvollsten im gesamten MotoGP-Kalender. Die Fahrer bewältigen hier 40 Meter Höhenunterschied, der Kurvenscheitelpunkt liegt aber auf einem ebenen Plateau an der Spitze des Hügels. Zusammen mit einem extrem breiten Kurveneingang birgt das viel Gefahrenpotenzial, wie die zwei Kollisionen (zwischen Baz und Pirro in Runde zwei und zwischen Pedrosa und Dovizioso in Runde sieben) an dieser Stelle zeigten.

Turn 2 (Valentino Rossi): Dass auch die zweite Kurve dem MotoGP-Feld zum Verhängnis werden kann stellte nicht nur Cal Crutchlow 2014 unter Beweis, sondern auch Valentino Rossi in diesem Jahr. Nach dem Anstieg zu Kurve eins geht es hier wieder den Berg runter, gleichzeitig müssen die Fahrer von der linken auf die rechte Seite umlegen. Wer hier am Kurveneingang einen zu engen Radius fahren muss und/oder zu schnell unterwegs ist, liegt schnell auf dem Boden.

Turn 11 (Cal Crutchlow und Bradley Smith): Die beiden Briten Cal Crutchlow und Bradley Smith erwischte es beim Austin-GP in Turn elf, der engen Linkskurve vor der 1,2km langen Geraden. Vom Prinzip her ähnelt diese Stelle dem ersten Eck des Kurses, denn auch hier wartet auf die Piloten eine scharfe Links mit extrem breitem Eingang. Einziger Unterschied zu Turn eins: Es geht bei der Anfahrt zur Kurve leicht bergab, was es den Piloten auf der Bremse noch etwas schwerer macht.

Das Muster der Crashes

Abgesehen von Loris Baz, der von Michele Pirro aus dem Weg geräumt wurde, liefen alle Unfälle in Austin nach dem gleichen Schema ab - und das dürfte den Verantwortlichen bei Michelin wenig bis gar nicht goutieren. Sowohl bei Valentino Rossi, als auch bei Dani Pedrosa, Cal Crutchlow und Bradley Smith klappte das Vorderrad ein. "Leider machte ich einen kleinen Fehler und verlor beim Anbremsen die Front", bestätigte Pedrosa die Ursache für seinen Sturz. Kein gutes Zeichen für Michelin, stehen sie doch schon seit längerer Zeit wegen ihrer Vorderreifen im Kreuzfeuer der Fahrer-Kritik.

Die Folgen für die MotoGP-Piloten

Valentino Rossi und Andrea Dovizioso mussten das Rennen sofort aufgeben. Die Motorräder beider Fahrer haben die Unfälle nicht heil überstanden, sodass an eine Weiterfahrt nicht mehr zu denken war. Pedrosa, Baz, Crutchlow und Smith dagegen konnten sich wieder aufrappeln und ihr Rennen fortsetzen. Aus diesem Quartett musste einzig Pedrosa sein Motorrad wenige Runden später vorzeitig an der Box abstellen. Baz, Crutchlow und Smith fuhren durch und sahen ganz hinten auf den Plätzen 15 bis 17 die Zielflagge. Als glücklicher 15. erbte Baz sogar noch den letzten Punkt.