Entdeckt Valentino Rossi in seinem 21. WM-Jahr noch eine bisher eher unbekannte Seite an sich? Auch in Austin brillierte Altmeister Rossi wieder im Qualifying und stellte seine Yamaha auf Platz drei und damit in die erste Startreihe. Auch der Rückstand hält sich auf einer der längsten Strecken im Kalender mit knapp unter einer halben Sekunde in Grenzen, zumal Pole-Setter Marc Marquez stets als die absolute Messlatte auf dem Circuit of the Americas galt.

Ob des für Rossi hervorragenden Ergebnisses ist der Doktor natürlich aus dem Häuschen: "Das ist so wichtig, denn Jorge und Marc sind sehr stark. Es ist wichtig, in der ersten Reihe zu stehen, wenn wir mit ihnen mithalten wollen", bekennt Rossi. Seine große Stunde schlägt ohnehin für gewöhnlich erst im Rennen. "Wir haben das Bike verbessert und hatten in den Trainings eine ganz gute Pace. Das Qualifying ist immer etwas schwieriger, weil wir schnell sein müssen, ohne dabei Fehler zu machen. Ich bin happy mit Platz drei", hält Rossi zufrieden fest.

Valentino Rossi durfte in diesem Jahr schon zum zweiten Mal am Samstag ins Parc ferme, Foto: Yamaha
Valentino Rossi durfte in diesem Jahr schon zum zweiten Mal am Samstag ins Parc ferme, Foto: Yamaha

Sorgen bei Rossi: Er kennt die Reifen-Problematik in Austin

Zusammen mit seinem üblichen Zeitensprung am Sonntag ist also einiges drin für den Doktor. Doch wie kommt es dazu, dass der Doktor mit 37 Jahren noch einmal dann richtig aufblüht, wenn es auf eine schnelle Runde am Samstag Nachmittag ankommt? Rossi erklärt: "Mit den Michelins fühle ich mich auf eine Runde gesehen besser als mit den Bridgestones. Ich kann mehr geben und das ist sehr wichtig." Die Reifen sind auch ein gutes Stichwort, denn zuerst muss Rossi noch eine wichtige Entscheidung fällen, die im Rennen durchaus über Sieg oder Niederlage entscheiden könnte: "Im Warm Up versuchen wir, die richtige Reifenwahl zu treffen. Diese ist noch offen, denn wir haben für vorne und hinten zwei Optionen."

Mit dieser Problematik kennt sich Rossi gerade in Austin aus. Bei seinen ersten beiden Auftritten auf dem Circuit of the Americas hatte Rossi mit extrem abbauenden Reifen zu kämpfen. So war 2013 nicht mehr als Rang sechs drin, 2014 wurde Rossi gar nur Achter, ehe er 2015 den Sprung auf das Podium geschafft hatte. "In den letzten beiden Jahren haben wir sehr mit den Vorderreifen gelitten. 2013 war es ein Desaster und letztes Jahr war es auch komisch. Keiner hat gepusht weil wir alle noch ins Ziel kommen wollten", erinnert sich Rossi mit Schrecken zurück.