Jedes MotoGP-Rennen beantwortet viele Fragen. Doch an einem Rennwochenende gibt es nichts Schöneres, als eben diese Fragen schon im Vorfeld auszuformulieren. Diese Brennpunkte beschäftigen die MotoGP-Fans beim Rennen in Austin:

Was tut sich auf dem MotoGP-Fahrer-Transfermarkt?

Die Gerüchteküche läuft vor Austin so richtig heiß in der MotoGP. Dieses Mal geht um niemand geringeren als Weltmeister Jorge Lorenzo. Mehrere Medien berichten bereits von einer mündlichen Einigung zwischen ihm und Ducati, demnächst soll der Transfer offiziell verkündet werden. Damit beginnt das große Stühlerücken in der MotoGP. Yamaha soll als Ersatz Maverick Vinales ganz oben auf dem Wunschzettel, sollte es zu einer Verpflichtung kommen, würde wiederum ein Platz im Suzuki-Werksteam frei werden. Auch bei Ducati sorgt die Lorenzo-Meldung für zusätzliche Brisanz, aber dazu weiter unten mehr.

Bleibt Marquez Mr. Austin?

Drei Rennen, drei Siege - Marc Marquez' Austin-Bilanz ist bisher blütenweiß. Das könnte sich an diesem Wochenende ändern. Grund dafür ist die Honda, die durch die neue Einheitselektronik noch etwas zickiger geworden ist. Auf den harten Beschleunigungspassagen des Circuit of the Americas könnte das besonders ins Gewicht fallen. "Leider ist hier eine gute Beschleunigung sehr wichtig, was in diesem Jahr definitiv noch nicht eine unserer Stärken war. Diese Situation müssen wir also bestmöglich bewältigen", übt sich Marquez vor dem Rennen auf seiner bisherigen Paradestrecke in starker Zurückhaltung.

Bisher gewann Marc Marquez alle MotoGP-Rennen in Austin, Foto: Repsol Media
Bisher gewann Marc Marquez alle MotoGP-Rennen in Austin, Foto: Repsol Media

Wie viel Druck baut sich bei Ducati auf?

Zwei starke Fahrer, von denen einer wohl 2017 durch einen noch stärkeren ersetzt wird. Das Team-Duell bei Ducati entwickelt sich immer mehr zu einer hochexplosiven Angelegenheit. Gerade nach der so unglücklichen wie frustrierenden Kollision beider Andreas in der allerletzten Kurve des Argentinien-GP, gerät das Duell Dovizioso vs. Iannone immer mehr zum Nervenspiel. Für beide Fahrer steht viel auf dem Spiel. Die Ducati wird immer stärker und beide sind heiß darauf, ihrem Arbeitgeber den ersten Sieg seit 2010 zu schenken. Die zentnerschwere Last merkt man vor allem Iannone an, der schon in Katar auf Platz zwei liegend gestürzt ist und in Argentinien mehr als ein haariges Manöver ritt.

Kann Bradl den Aprilia-Aufwärtstrend von Argentinien bestätigen?

Platz sieben in Argentinien dürfte sich für Stefan Bradl wie ein Sieg angefühlt haben. "Das ist ein fantastisches Ergebnis. Das Auftaktrennen verlief nicht sehr glücklich für uns, aber jetzt haben wir uns dafür rehabilitiert", freute sich Bradl nach dem Rennen. Doch nicht nur im Rennen, sondern auch schon in den Trainings war Bradl besser bei der Musik als noch beim Saisonauftakt in Katar. Ob in Austin weitere Schritte nach vorn gelingen, sieht er dagegen skeptisch: "Die Piste in Austin unterscheidet sich grundsätzlich von Termas de Rio Hondo. Das Streckenlayout des COTA stellt an die Abstimmung des Motorrades hohe Ansprüche. Für dieses Wochenende müssen wir erst einmal abwarten, wie unsere Aprilia funktioniert", weiß Bradl. Was ihm zugute kommt ist, dass er sich auf der Strecke in Austin wohlfühlt: "Ich mag die Strecke in Texas sehr und konnte in den vergangenen Jahren dort schon gute Ergebnisse erzielen", merkt Bradl an. Auf der LCR-Honda holte er 2013 und 2014 immerhin die Plätze fünf und vier.