Besser spät, als nie. Casey Stoners erste Ausfahrt auf der Ducati Desmosedici GP für die Saison 2016 war ja eigentlich schon für Anfang März in Losail geplant, doch die Verantwortlichen bei Ducati hatten die Regeln falsch interpretiert und so wurde der Test nicht genehmigt, da er weniger als zwei Wochen vor dem Katar-GP stattgefunden hätte. In dieser Woche war es nun endlich soweit. Montag und Dienstag testete Stoner in Losail, auf seinen Einsatz mit der GP16 musste er aber erneut ein wenig warten.

Geplant war, Stoner zunächst einige Runde auf dem Vorjahresmodell fahren zu lassen, dass er auch bereits bei den offiziellen Testfahrten in Sepang pilotiert hatte. Dann sollte er auf die GP16 wechseln, um die beiden Maschinen ideal vergleichen zu können. Das Wetter machte Stoner und Ducati aber einen Strich durch die Rechnung. Pünktlich zum Beginn des Testtages begann es zu regnen, das Team konnte praktisch keine Arbeit erledigen.

Tag eins verbrachte Stoner größtenteils in der Box, Foto: Ducati
Tag eins verbrachte Stoner größtenteils in der Box, Foto: Ducati

Keine GP16-Ausfahrt für Stoner am Montag

"Das Wetter hat uns heute ordentlich zugesetzt", schmunzelte Stoner am Montag. "Es hat relativ bald etwas zu regnen begonnen - gerade genug, um nicht wirklich sinnvoll testen zu können. Dann bin ich an die Box gekommen und es hat aufgehört. Als ich wieder rausgefahren bin, hat es erneut begonnen. Am Ende sind uns vielleicht zwei bis drei aussagekräftige Runden gelungen. Für unser Programm hätten wir deutlich mehr Zeit gebraucht, die wir aber leider nicht bekommen haben."

Nach den Wetterkapriolen am Montag lief es Dienstag aber schon deutlich besser. Zwar regnete es tagsüber erneut, bis zum Testbeginn am Nachmittag war die Strecke aber wieder aufgetrocknet. Lediglich ein paar vom Wüstenwind aufgewirbelte Staubwolken sorgten für kleinere Probleme. Stoner konnte aber endlich von Anfang an mit der GP16 Gas geben. Der nach wie vor einzige MotoGP-Weltmeister auf Ducati war erstaunt über die großen Unterschiede zum Vorjahresmodell. "Das Motorrad ist ganz anders", stellte er fest. "Ich konnte sofort spüren, dass beim Chassis große Fortschritte gemacht wurden. Es ist jetzt deutlich weicher, also auch wesentlich fehlerverzeihender."

Stoner testet neue Teile für Ducati

Stoner war bei seinen schlussendlich 65 Runden am Dienstag mit unterschiedlichsten Konfigurationen der GP16 unterwegs. "Wir haben heute sehr viele Dinge am Motorrad ausprobiert, auch neue Teile", verriet Stoner. "Das sind einfach Dinge, für die die beiden Andreas an einem Rennwochenende keine Zeit haben, weil sie schnellstmöglich auf Touren kommen müssen."

Stoner steht in ständigem Kontakt zu Iannone und Dovizioso, Foto: Ducati
Stoner steht in ständigem Kontakt zu Iannone und Dovizioso, Foto: Ducati

Wo und wann es für Stoner nun mit Testfahrten weitergeht, steht noch nicht fest, so Stoner: "Das hängt noch von ein paar Dingen ab, etwa wann Ducati wieder neue Teile einsatzbereit hat. Erst wenn wir das wissen, können wir neue Tests planen." Als Ersatzfahrer für Danilo Petrucci bei den Rennen in Argentinien und Texas wird Stoner jedenfalls nicht zur Verfügung stehen, wie er noch einmal bekräftigte. Diesen Job übernimmt Michele Pirro.