Jorge Lorenzo fährt im vierten freien Training zum MotoGP-Saisonauftakt 2016 in Katar in allerletzter Sekunde zur Bestzeit. In 1:55.301 verdrängte Lorenzo ganz am Schluss Marc Marquez, der lange Zeit die Spitzenposition inne hatte. Auch das Ducati-Werksteam um Andrea Iannone und Andrea Dovizioso hinterließ wieder einen starken Eindruck. Doch der Fokus lag wieder auf dem erbitterten Kampf zwischen Rossi und Lorenzo, der im FP4 entbrannt ist.

Die Platzierungen: Lorenzo holt sich seine zweite Bestzeit an diesem Wochenende und verwies Marc Marquez, Andrea Dovizioso und Valentino Rossi auf die Verfolgerplätze. Andrea Iannone beschließt die Session als Fünfter. Der beste Satelliten-Pilot ist Cal Crutchlow auf Rang sechs, gefolgt von Pol Espargaro und Maverick Vinales, der nicht so stark wie in den vorherigen Sessions aussah. Scott Redding auf Rang neun und Bradley Smith auf Platz zehn beschließen die Top-10. Aufwärts geht es für Stefan Bradl, diesmal landete er immerhin auf Position 17.

Die Zwischenfälle: Schon nach wenigen Minuten fand sich der erste MotoGP-Crack wieder im Kiesbett wieder. Jack Miller stürzte in Turn 15, blieb aber unversehrt. Nach fünf Minuten lag auch Loris Baz am Ausgang von Kurve sieben im Kies. Auch ihm ist nichts zugestoßen. Gegen Halbzit der Session legte sich auch Scott Redding in Kurve 16 nieder. Der Brite konnte seine Ducati aber wieder starten. Elf Minuten vor dem Ende eröffnete auch Stefan Bradl sein Sturzkonto 2016. Der Deutsche stieg in Kurve zwei ab.

Eng wurde es auch zwischen Dani Pedrosa und Cal Crutchlow. Pedrosa bog in die Box ab, Crutchlow fuhr im leicht auf und vergeigte so seine Runde. Bis zum Zwischenfall war Crutchlow auf Bestzeit-Kurs. Auch im Yamaha-Team gingen die Spielchen schon wieder los. Valentino Rossi musste außenrum an Jorge Lorenzo in Turn sieben vorbeigehen und beschwerte sich daraufhin bei seinem Teamkollegen. Nach Ablauf der Session diskutierten die beiden Superstars auf der Strecke weiter. Im teaminternen Duell scheint es schon wieder hoch her zu gehen.

Das Wetter: Die MotoGP-Teams und -Fahrer fanden optimale Bedingungen zum Ausarbeiten des Renn-Settings vor, selbst wenn der Rennstart am Sonntag eine Stunde später erfolgen wird als der Start des vierten Trainings. Bei klarem Nachthimmel in der Wüste von Katar zeigte das Thermometer in der Luft 23 Grad Celsius an, die Streckenoberfläche wies 22 Grad Celsius auf.

Die Analyse: Den stärksten Eindruck hinterließen in der vierten Trainingssession die Yamaha- sowie die Ducati-Werkspiloten, die alle ungefähr gleichauf liegen. Auch Marc Marquez und Maverick Vinales sind nicht weit vom Spitzenquartett entfernt. Ob es wieder zu einem Vierkampf wie im Vorjahr kommt, oder ob Marquez und Vinales vorne ein Wörtchen mitreden können im Rennen, bleibt aber noch abzuwarten.