Die MotoGP-Saison 2016 beginnt so, wie die Saison 2015 größtenteils verlaufen ist. Mit den beiden Yamaha-Piloten Jorge Lorenzo und Valentino Rossi auf den zwei ersten Rängen also. Die Konkurrenz von Ducati und Suzuki sitzt Yamaha aber im Nacken, lediglich Honda kann aktuell noch nicht mithalten. Enttäuschend verlief der erste Trainingstag auch für Stefan Bradl.

Die Platzierungen: Jorge Lorenzo setzte sich mit einer Zeit von 1:55.440 Minuten 0,267 Sekunden vor Teamkollege Valentino Rossi durch. Andrea Iannone folgte nur knapp drei Hundertstel hinter Rossi auf Rang drei. Avintia-Ducati-Pilot Hector Barbera zeigte sich wie bei den Testfahrten stark und wurde Vierter, noch vor Geheimfavorit Maverick Vinales, der Rang fünf belegte. Pol Espargaro kam auf Platz sechs. Dani Pedrosa war als Siebenter bester Honda-Pilot, direkt vor Marc Marquez. Die beiden Werkspiloten verloren 0,658 beziehungsweise 0,818 Sekunden. Andrea Dovizioso und Scott Redding komplettierten die Top-Ten.

Stefan Bradl landete mit der neuen Aprilia RS-GP am Ende des Feldes. Er verlor als 21. 2,549 Sekunden auf die Bestzeit von Jorge Lorenzo, auf seinen Aprilia-Teamkollegen Alvaro Bautista fehlten knapp neun Zehntel.

Bradl hatte auf der RS-GP noch seine Probleme, Foto: Aprilia Racing Team Gresini
Bradl hatte auf der RS-GP noch seine Probleme, Foto: Aprilia Racing Team Gresini

Die Zwischenfälle: Die MotoGP-Piloten hatten sich in der ersten offiziellen Trainingssession gut im Griff. In den 45 Minuten gab es trotz der neuen Michelin-Reifen und der Einheitselektronik von Magneti Marelli nur einen einzigen Sturz durch Bradley Smith in Kurve 13, zwei Minuten vor Ende der Session. An den drei Testtagen vor Saisonbeginn in Katar scheinen sich die 21 Fahrer bereits gut an die neuen Gegebenheiten angepasst zu haben.

Die Technik: Die bereits bei den Wintertests zu beobachtenden Flügelspielereien von Ducati, Yamaha und Honda gingen auch im ersten Freien Training weiter. Ducati setzte auf zwei Flügel an der Front, das bei den Tests teilweise noch vorhandene tieferliegende Paar wurde entfernt. Honda experimentierte mit unterschiedlichen Flügelgrößen an der Seite. Valentino Rossi verzichtete auf Winglets, Jorge Lorenzo verwendete wie bei den Tests die großen Flügel an der Front.

Marquez und Honda testeten unterschiedliche Flügeltypen, Foto: Repsol
Marquez und Honda testeten unterschiedliche Flügeltypen, Foto: Repsol

Bei Suzuki waren zwei unterschiedliche Versionen des stufenlosen Getriebes im Einsatz. Aleix Espargaros zwei Maschinen waren mit dem vollwertigen Seamless, also Gangwechseln ohne Unterbrechung der Kraftübertragung beim Hoch- und Herunterschalten ausgerüstet. Diese Version war nur in einem Motorrad von Maverick Vinales verbaut, das zweite verfügte nur über stufenloses Hochschalten.

Das Wetter: Pünktlich zum ersten Trainingstag hielt in Katar trockenes Wetter Einzug. So kurios es klingt, aber noch am Mittwoch hatte es in der Wüste teilweise stark geregnet. Am Donnerstag blieb es aber trocken und die Sonne schien, lediglich der Wind war relativ stark. Im ersten Freien Training der MotoGP, das ja traditionell nach Sonnenuntergang stattfindet, wurden in Losail noch 22 Grad Außentemperatur gemessen, der Asphalt war noch 23 Grad warm.

Die Analyse: Yamaha auf den Rängen eins und zwei. Im Fall von Jorge Lorenzo nach den Testergebnissen keine Überraschung, bei Valentino Rossi auch keine übermäßig große. Gleiches gilt für die Ducatisti Andrea Iannone und Hector Barbera sowie Suzuki-Wunderkind Maverick Vinales. Auch das Honda-Debakel an Tag eins war in gewisser Weise zu erwarten, Marquez und Pedrosa haben tatsächlich große Probleme. Den Yamaha-Piloten den Sieg streitig machen können werden am Sonntag wohl am ehesten die Ducati-Fahrer.