Tausendstelduell um Tagesbestzeit in Katar - Vinales führt zweiten Testtag an, Marquez stürzt

Der zweite von drei Testtagen in Katar ist Geschichte und einmal mehr schreibt Maverick Vinales die Schlagzeilen. Wie schon zuletzt auf Phillip Island ärgert der Suzuki-Youngster die renommierte Konkurrenz mächtig und fuhr am Donnerstag sogar die Bestzeit. Für die Werkspiloten von Honda, Yamaha und Ducati blieben nur Ränge weiter hinten im Reglement. Erneut stark zeigten sich die Satelliten-Ducatis, Stefan Bradl hatte Probleme.

Die Platzierungen

Maverick Vinales zeigte am Donnerstag in Katar einmal mehr groß auf. Er brannte mit seiner Suzuki GSX-RR eine Zeit von 1:55.436 Minuten auf den Asphalt und sicherte sich so die Bestzeit am zweiten Testtag in der Wüste. Auf Rang zwei landete Andrea Iannone, der im Vorjahr hier am Podium stand und am Donnerstag nur um 72 Tausendstelsekunden langsamer war als Vinales. Jorge Lorenzo beendete den Tag nach seiner Bestzeit am Mittwoch als Dritter mit 0,099 Sekunden Rückstand. Auf den Positionen vier bis sechs folgten mit Scott Redding, Hector Barbera und Andrea Dovizioso drei weitere Ducatis. Dani Pedrosa wurde Siebenter vor Valentino Rossi und dem früh gestürzten Marc Marquez. Aleix Espargaro komplettierte die Top-Ten. Stefan Bradl beendete den Tag nach nur 16 Runden auf dem 22. und letzten Platz mit 2.982 Rückstand auf Vinales.

Die Zwischenfälle

Für den ersten Sturz am Donnerstag sorgte Marc Marquez. Er flog bereits in seiner vierten Runde unsanft ab. Beim Anbremsen von Kurve eins war er weggerutscht und konnte das Motorrad nicht mehr abfangen. Seine Repsol Honda wurde beschädigt und musste an die Box zurücktransportiert werden, Marquez selbst blieb unverletzt. Auch Pol Espargaro verzeichnete einen Sturz. Er kam aber wie Marquez glimpflich davon.

Die Technik

Suzuki-Testpilot Takuya Tsuda testete gestern das neue stufenlose Getriebe an der GSX-RR, das nun Gangwechsel ohne Unterbrechung der Kraftübertragung sowohl beim Hoch- als auch beim Herunterschalten ermöglicht. Am Donnerstag wurde es auch erstmals von Aleix Espargaro verwendet. Maverick Vinales, der die Bestzeit markierte, war noch mit einer alten Version unterwegs.

Neuigkeiten gibt es auch wieder von der Flügelfront. Nachdem man bei Honda am Mittwoch erstmals Flügel an die RC213V montierte, sie aber nur von Testfahrer Hiroshi Aoyama ausprobieren ließ, wagte sich am Donnerstag auch erstmals Marc Marquez mit den Winglets auf die Strecke. Bei Ducati vertraute man wieder auf das Flügelpaar im oberen Teil der Verkleidung. Jorge Lorenzo fuhr wie am Mittwoch sowohl mit als auch ohne Winglets, Valentino Rossi verzichtete einmal mehr darauf.

Die Rundenbilanz

Fleißigster Mann an Tag zwei in Katar Honda-Testpilot Hiroshi Aoyama. Der Japaner drehte satte 62 Runden. Auf den Fersen war ihm Valentino Rossi, der nach seinem frühen Sturz am Mittwoch wohl einige Zeit aufholen wollte. Ein Großteil des Fahrerfeldes, etwa Jorge Lorenzo, Andrea Dovizioso, Dani Pedrosa, Maverick Vinales, Andrea Iannone oder auch der gestürzte Marc Marquez lag zwischen 40 und 50 Runden. Nur 16 Runden konnte Stefan Bradl mit der neuen Aprilia drehen.

Das Wetter

Der zweite Testtag glich dem ersten wettertechnisch exakt. Die Session begann bei 26 Grad Außentemperatur und sehr hohen Asphalttemperaturen. Ganz andere Verhältnisse, als sie aufgrund der späteren Startzeit am Rennwochenende herrschen werden. Deshalb gab es zunächst kaum Betrieb. Erst als die Temperatur nach rund zwei Stunden abfiel, gingen die meisten Piloten raus. In der letzten Stunde stieg wie gewohnt die Luftfeuchtigkeit an, was zu einer schmierigen Streckenoberfläche führte. In dieser Phase verzichteten die meisten Piloten wieder auf Fahrbetrieb.

MotoGP-Test Katar, Tag 2: Das Ergebnis