Im Februar hat sich die Grand-Prix-Kommission der MotoGP zusammengesetzt, um neue Regelungen für die Saison 2016 zu besprechen. Die Ergebnisse des Gipfeltreffens hat man nun veröffentlicht. Neben der bereits bekannten Regelung, dass die Piloten erst ab 10 Strafpunkten Konsequenzen für Fehlverhalten zu fürchten haben, gibt es auch andere Neuheiten. Beispielsweise dürfen Teams und Fahrer für ihre Aussagen in Pressemitteilungen oder ähnlichem belangt werden, sollte der Inhalt der MotoGP schaden.

Mit dieser neuen Richtlinie werden Teams und Fahrer verpflichtet, ihre Aussagen vor Veröffentlichung gut zu überdenken. Der Hintergedanke der Kommission ist dabei, Aussagen zu vermeiden, die dem Image der MotoGP schaden könnten oder als unverantwortlich gelten. Im offiziellen Statement der Kommission heißt es zusätzlich, dass diese Regelung nur aus den oben genannten Gründen getroffen wurde. Nicht etwa, um Teams und Fahrern die Möglichkeit zu nehmen, sich kritisch über das Management der MotoGP, den Veranstalter Dorna oder die Politik der MotoGP zu äußern.

Viel Änderung, wenig Transparenz

Des Weiteren wurde beschlossen, dass die Strafe beim Überholen unter gelber Flagge nicht mehr nur die Rückversetzung um einige Plätze sein muss. Diese Regelung bleibt zwar nach wie vor bestehen, bleibt aber nicht die einzige Lösung, die die neugegründeten Steward-Kommission aussprechen kann. Diese trägt ab sofort den Namen "FIM MotoGP Stewards Panel".

Auch wie beim Überholen unter gelber Flagge gibt es eine neue Regelung, was den Rennstart bei Regen betrifft, wenn die Besichtigungsrunde im Trockenen stattfand. Auch hier wurde etwas an der Vorgehensweise modifiziert, was genau, lässt die Kommission im Statement jedoch offen.

Mitglieder der Kommission sind Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta, FIM-CEO Ignacio Verneda, Herve Poncharal, der die Interessen der IRTA vertritt und Takanao Tsubouchi der MSMA (Motorcycle Sports Manufacturers Association). Ergänzt wurde das Quartett von Javier Alonso der Dorna und Mike Trimby, dem Sekretär der IRTA.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint:Noch mehr neue Regeln für die MotoGP. Merkwürdig allein sind schon die geänderten Regeln bezüglich des Überholens unter gelber Flagge und dem Start-Prozedere, bei denen keine klare Aussage getroffen wird. Mehr als merkwürdig ist allerdings die Regel, dass Teams und Fahrer für getroffene Aussagen von oben herab bestraft werden dürfen. Wer kann sich tatsächlich das Recht herausnehmen, entscheiden zu können, was eine kritische Äußerung und was schädigendes Verhalten ist? Für mich klingt das alles sehr nach einem Hintertürchen für Ezpeleta & Co., um in Zukunft kontrollieren zu können, was wann wo und und von wem gesagt wird. Wenn das die Zukunft der MotoGP ist... (Sophie Riga)