Dass er auf einer MotoGP-Maschine immer noch zu den schnellsten Menschen auf diesem Planeten gehört, hat Casey Stoner Anfang Februar in Sepang eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Bei seinem Comeback für Ducati hielt Stoner von Anfang an mit der Weltspitze mit und zeigte mehr als annehmbare Rundenzeiten. Bei den Testfahrten auf Phillip Island in dieser Woche war er ebenfalls vor Ort, dieses Mal aber nur als Beobachter am Streckenrand. Schon bald könnte Stoner wieder als Testfahrer im Einsatz sein, allerdings nicht in der MotoGP.

Wie Stoner nämlich nun verriet, plant er auch Testfahrten mit dem Superbike von Ducati, der Panigale R: "Ich werde versuchen, auch ein bis zwei Tests mit dem Superbike zu fahren. Ich werde helfen, wo ich nur kann. Immerhin arbeite ich für Ducati und da geht es nicht nur um MotoGP, auch wenn dort im Moment unser Fokus und definitiv auch der Schwerpunkt meiner Arbeit als Entwicklungsfahrer liegt." Wo und wann Stoners Debüt als WSBK-Testpilot stattfinden wird, ist noch nicht klar. Fest steht nur, dass es nicht bei den offiziellen Tests an diesem Wochenende auf Phillip Island sein wird. "Da werde ich definitiv nicht hier sein", stellte Stoner klar. "Ich habe in den nächsten Monaten einen ziemlich gut gefüllten Terminkalender und möchte daher jetzt noch etwas Zeit mit meiner Familie verbringen."

Stoners MotoGP-Test war umfangreicher als geplant, Foto: Milagro
Stoners MotoGP-Test war umfangreicher als geplant, Foto: Milagro

Für Stoner, der die Panigale R bereits als Straßenmotorrad fuhr und sich davon überaus angetan zeigte, liegen die Gründe für einen WSBK-Test auf der Hand: "Ich möchte einfach ein grundlegendes Gefühl für das Motorrad bekommen und sehen, ob ich Feedback geben kann, das hilfreich ist. Ein zusätzlicher Fahrer ist normalerweise immer eine gute Sache." Zustimmung erhält er hierbei von Einsatzfahrer Chaz Davies. "Mich würde das sehr freuen. Es kann nur ein Vorteil für uns sein, wenn Casey mit an Bord ist", meinte er. "Bei Casey sieht man mit jedem Motorrad nach zwei oder drei Runden genau, wo das Limit der Maschine ist. Er kann extrem präzises Feedback geben."

WSBK-Renneinsatz nicht erwünscht

So groß die Begeisterung Davies' für ein Testfahrerengagement Stoners ist, so wenig kann er aus persönlicher Sicht einem Renneinsatz des zweifachen MotoGP-Weltmeisters in der WSBK abgewinnen. "Er hat eine Menge Erfahrung und ich muss wohl niemandem erzählen, wie schnell er ist. Es wäre sicherlich interessant ihn auf dem Bike zu sehen. Aber nur als Testfahrer", scherzte Davies.