Wo sind die MotoGP-Übertragungen von Servus TV zu sehen?

Ausschließlich in Österreich. Servus TV ist über Kabel- und Satelliten-Fernsehen zwar auch in Deutschland und der Schweiz zu empfangen, doch in diesen Regionen wird das Signal während der MotoGP-Übertragungen verschlüsselt. Rechteinhaber in Deutschland bleibt auch weiterhin exklusiv Eurosport.

Welche Rennen zeigt Servus TV live?

Servus TV wird alle 18 Rennen live übertragen. Das umfasst nicht nur die Läufe der MotoGP-Klasse, sondern auch jene der Moto3 und der Moto2. Zudem werden alle 18 Qualifyings der MotoGP übertragen, nicht jedoch jene der beiden kleinen Klassen. In allen Trainingssessions bleiben die Bildschirme hingegen schwarz.

Wie wird die Berichterstattung aussehen?

Servus TV wird mit einem eigenen Team bei allen Rennen vor Ort sein und somit direkt vom Geschehen berichten. Komplett werbefrei sind die Übertragungen nicht, allerdings versicherte der Sender auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com, dass das TV-Bild während der Werbeeinblendungen in den Splitscreen-Modus wechseln wird. Somit verpassen die Zuschauer keine Sekunde der Live-Action.

Welche Personen sind im MotoGP-Team von Servus TV?

Nur eine einzige Personalie ist bislang bekannt: Die Moderation der Sendungen wird Andrea Schlager übernehmen, die bislang eine Morgen-Show auf Servus TV moderierte. Wer kommentieren wird, ob es einen Boxengassen-Reporter, Co-Kommentator oder Experten für Studio-Analysen geben wird, ist noch unklar. Aktuell sind daher viele Gerüchte in Umlauf. Aussichtsreichster Kandidat auf den Posten des Kommentators dürfte demnach Andreas Brugger sein, der aktuell die Sendung "Sport & Talk im Hangar-7" moderiert.

Hat sich hier ein Servus-TV-Mitarbeiter verplappert?, Foto: Facebook/Motorsport-Magazinc.om
Hat sich hier ein Servus-TV-Mitarbeiter verplappert?, Foto: Facebook/Motorsport-Magazinc.om

Als Experte könnte Alex Hofmann im Gespräch sein. Der ehemalige MotoGP-Pilot soll bei Eurosport im Vorjahr nicht immer ganz glücklich gewesen sein. Zudem könnte sich ein Mitarbeiter von Servus TV auf Facebook verplappert haben. (siehe Screenshot) In einer Antwort auf eine Fanfrage postete Servus TV: "Kommentatoren und Experten geben wir in Kürze bekannt. Aber Alex ist schon ein heißer Tipp." Dieses Posting wurde wenig später wieder von der Seite entfernt. Sämtliche Gerüchte sind aktuell aber mit Vorsicht zu genießen.

Hat das irgendwelche Auswirkungen auf Eurosport?

Nicht direkt. Eurosport hält nach wie vor die Rechte in Deutschland und strahlt seine MotoGP-Sendungen auch weiterhin in die Schweiz und nach Österreich aus. Auf Anfrage von Motorsport-Magazin.com, ob man einen Einbruch der Quote in der Alpenrepublik befürchte, antwortete der Sender: "Wir hoffen natürlich, dass die MotoGP-Fans in Österreich uns weiterhin treu bleiben. Die Situation in Österreich ist für uns zudem nicht komplett neu, da bereits in der vergangenen Saison Rennen im ORF übertragen wurden." 15 der 18 Rennen wurden im vergangenen Jahr im Spartenkanal ORF Sport + live übertragen.

Dass Eurosport von seiner Strategie abweichen wird, nur einen Teil der Rennen im frei empfangbaren Kanal Eurosport 1 auszustrahlen, ist unwahrscheinlich. "Grundsätzlich wird sich an unserer Strategie nichts ändern. Das heißt, dass die Rennwochenenden komplett – also inklusive der Trainingsläufe, Qualifyings und Rennen aller drei Klassen – bei jeweils einem der beiden Eurosport-Sender übertragen werden. Eine exakte Aufteilung steht noch nicht fest", heißt es in einem uns vorliegenden Statement.

Jedenfalls erwächst Eurosport mit Servus TV auch ein potenzieller Rivale für die Übertragungsrechte in Deutschland. Der zum Red-Bull-Konzern gehörige Sender bringt den nötigen finanziellen Hintergrund für ein derartiges Unterfangen mit und Eurosport hat die Rechte aktuell nur bis Ende 2018 inne. Genau zu diesem Zeitpunkt endet auch der Vertrag von Servus TV für die Übertragungen in Österreich. Holt der Sender für die Saison 2019 zum großen Wurf im gesamten deutschsprachigen Raum aus?

Neben diesem Bedrohungsszenario für Eurosport könnte Servus TV auch Personal abgreifen. Im Vorjahr rotierte der Sportsender im Zuge der Übertragungen sein Personal munter durch. Unwahrscheinlich, dass alle Personen, die 2015 für Eurosport tätig waren, auch 2016 im MotoGP-Team bleiben. Entschieden ist im Personalbereich aber noch nichts. "Sobald unsere Planungen für 2016 abgeschlossen sind, werden wir ausführlich informieren", so Eurosport.