Nächster prominenter Zugang für die MotoGP-Familie von KTM. Nachdem man mit Mike Leitner oder Tex Geissler bereits in der Technikabteilung große Namen verpflichten konnte, folgten mit Alex Hofmann und später Mika Kallio auch zwei prominente Testpiloten, die die Entwicklung der RC16 vorantreiben sollen. Das routinierte Duo Hofmann-Kallio erhält nun Unterstützung von einem weiteren Fahrer mit jeder Menge Erfahrung: Tom Lüthi.

"Wir können bestätigen, dass Tom 2016 die Gelegenheit haben wird, die neue KTM-MotoGP-Maschine an mehreren Tagen zu testen. Er freut sich sehr, diese Chance zu erhalten", verriet Lüthis Manager Daniel Epp Motorsport-Magazin.com. Wann genau und auf welcher Strecke Lüthi die KTM RC16 testen wird, ist vorerst noch unklar. Lüthi wird den Posten als Testfahrer aber jedenfalls nicht wie Kallio und Hofmann als Hauptberuf ausüben. Er ist auch 2016 in der Moto2-Weltmeisterschaft für das Team von Derendinger Interwetten auf einer Kalex unterwegs und darf sich durchaus Chancen auf den ein oder anderen Rennsieg ausrechnen.

Mit der Verpflichtung von Lüthi macht KTM die Ankündigung von Motorsportchef Pit Beirer aus dem Dezember wahr. "Wenn wir beispielsweise drei Tage wo testen, kann am letzten Tag auf einem Bike ein Moto2-Fahrer sitzen. Einfach um wachsam zu bleiben für andere Fahrstile, Vorlieben und Körpergrößen", hatte Beirer damals im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com erklärt.

Die Saison 2015 beendete Lüthi als Gesamtfünfter, Foto: Milagro
Die Saison 2015 beendete Lüthi als Gesamtfünfter, Foto: Milagro

Lüthi wie ein Schweizer Uhrwerk

Beirer hatte damals gemeint, dass solche Testfahrten mit Piloten aus der Moto2 auch dazu dienen würden, um eine Art Sichtung für die zwei Einsatzfahrerplätze 2017 durchzuführen. In das Anforderungsprofil des 'jungen, wilden Moto2-Piloten', von dem Beirer damals sprach, passt Lüthi mit seinen 29 Jahren wohl eher nicht mehr. Der Schweizer überzeugte in den letzten Saisons dafür mit unglaublicher Konstanz. In der so heiß umkämpften Moto2 beendete er bisher jedes Jahr seit ihrer Gründung 2010 zwischen den Plätzen vier und sechs der Gesamtwertung und gewann dabei insgesamt fünf Rennen. Unterwegs war Lüthi in der Moto2 bereits auf Chassis von Moriwaki, Suter und seit letzter Saison Kalex. Seinen größten Erfolg feiert Lüthi aber in der kleinsten Klasse, die zu seiner Zeit noch die bis 125ccm war. Dort krönte er sich 2005 als erster Schweizer seit Stefan Dörflinger 1985.