In der Saison 2015 wurden viele Rekorde gebrochen. Valentino Rossi wurde mit 329 GP-Starts zum Fahrer mit den meisten Rennantritten der MotoGP-Geschichte und verwies damit seinen Landsmann Loris Capirossi vom Thron. Wichtiger als die Dienstzeit der Piloten sind aber die Leistungen auf der Strecke. Insgesamt wurden in der Saison elf Runden-Rekorde, elf Pole-Rekorde und sieben Strecken-Rekorde gebrochen, sowieso 14 Topspeed-Bestzeiten. Das macht eine Gesamtzahl von 43 Rekorden im gesamten Jahr, Jubiläen abseits der Strecke nicht eingeschlossen.

Bei den insgesamt 18 Rennen der Saison wurde nur auf zwei Strecken kein neuer Rekord aufgestellt, bei den Läufen in Aragon und Sepang. Alle anderen Rennen konnten mindestens mit einem neuen Rekord aufwarten, wie beispielsweise Argentinien und Phillip Island. In Jerez, Assen, am Sachsenring, in Misano und beim Saisonfinale in Valencia wurden sogar sämtliche Bestzeiten neu gesetzt.

Beim finalen Rennen in Valencia setzte Jorge Lorenzo mit einer 1:30.01 die Bestzeit der Strecke. Mit der neuen Magneti Mirelli-ECU und den Michelin-Pneus konnte Marc Marquez bei den Testtagen in Valencia gerade einmal eine 1:31.06 als Bestzeit vorweisen. Genau deshalb glaubt der amtierende Weltmeister auch nicht, dass die Rekordjagd im kommenden Jahr so weitergeht. "Bisher ist die Elektronik weniger ausgereift als die, die wir bisher verwendet haben", sagte Lorenzo im Gespräch mit Motosprint. "Ich erwarte, dass die Rundenzeiten am Beginn der Saison eine halbe Sekunde langsamer werden."

Lorenzo ist nicht der einzige Fahrer, der sich nach den Testfahrten in Valencia beschwert hatte. Das Honda-Duo Marquez und Dani Pedrosa hatten ebenfalls Probleme mit der neuen Elektronik. Der Mallorquiner schließt sich der Meinung der Konkurrenz an. "Als ich die Elektronik in Valencia zum ersten Mal ausprobiert habe, habe ich Angst bekommen. Die Software hat in praktisch keinem Sektor der Strecke richtig funktioniert."