Einmal mehr in dieser Saison macht Regen Jorge Lorenzo einen Strich durch die Rechnung. Nachdem er das gesamte Wochenende über dominiert hatte, führte Lorenzo auch das Rennen der MotoGP in Motegi lange an. In den letzten Runden baute sein Vorderreifen auf abtrocknender Strecke aber massiv ab und er musste nicht nur Dani Pedrosa, der sich schlussendlich den Sieg sicherte, sondern auch WM-Rivale Valentino Rossi ziehen lassen. Rossi vergrößerte den Abstand in der Weltmeisterschaft somit um vier Zähler auf insgesamt 18 Punkte.

Vor dem Start des Rennens herrschte große Anspannung im Grid. Die Strecke war nach den starken Regenfällen am Morgen zwar noch nass, trocknete aber zusehends auf. Hitzige Diskussionen über die Reifenwahl waren die Folge, schließlich entschieden sich aber alle Spitzenpiloten für den harten Regenreifen vorne und die weiche Mischung hinten.

Rossi erwischte von Position zwei aus dieses Mal einen ausgezeichneten Start und bog Seite an Seite mit Lorenzo in Kurve eins ein. Rossi hatte aber die Innenlinie für sich und übernahm so die Führung. Diese sollte aber nur wenige Sekunden halten, denn auf der Geraden zwischen Kurve zwei und drei saugte sich Lorenzo an Rossi heran und ging beim nächsten Anbremsen schließlich an ihm vorbei.

Rossi und Lorenzo ritterten in den ersten Kurven um die Führung, Foto: Milagro
Rossi und Lorenzo ritterten in den ersten Kurven um die Führung, Foto: Milagro

Lorenzo dominiert Startphase

Nun machte Lorenzo das, was er am besten kann. Er fuhr an der Spitze alleine einen schnellsten Sektor nach dem anderen und riss bereits nach einer Runde eine Lücke von knapp einer Sekunde zu Rossi auf. In dieser Tonart ging es weiter und schon im fünften Umlauf trennten die beiden WM-Rivalen mehr als drei Sekunden. Am Hinterrad von Rossi hing Andrea Dovizioso, der sich von Startplatz fünf nach vorne gearbeitet hatte. Dahinter lagen die beiden Repsol Hondas von Dani Pedrosa und Marc Marquez, die aber schon in der Anfangsphase viel an Boden verloren.

Nach rund einem Drittel der Renndistanz von 24 Runden war Rossi in etwa mit dem Tempo Lorenzos gleichgezogen, seinen Rückstand verkleinern konnte er aber nicht. Dafür konnte er sich von Andrea Dovizioso absetzen und war somit auf einem ungefährdeten zweiten Rang unterwegs. Dovizioso hingegen geriet unter Druck von Dani Pedrosa und musste in Runde elf Platz drei an ihn abgeben. Wenig später folgte der nächste Tiefschlag für Ducati, als Andrea Iannone mit technischen Problemen ausrollte.

Pedrosa nicht zu halten

Pedrosa setzte währenddessen seine Aufholjagd fort und verkleinerte kontinuierlich seinen Rückstand auf den Zweitplatzierten Rossi. Pedrosa näherte sich in Riesenschritten und ging in Runde 16 am WM-Leader vorbei. Nun war Pedrosa mit Abstand der schnellste Mann im Feld und holte auch auf Lorenzo rasant auf. Mit etwas Abstand auf Pedrosa näherte sich auch Rossi Lorenzo wieder an.

Sieben Runden vor Ende übernahm Pedrosa ohne Schwierigkeiten die Führung von Lorenzo, der bereits direkt unter massiven Druck von Rossi kam. Mit noch fünf zu fahrenden Runden verbremste sich Lorenzo in Kurve drei völlig, Rossi schlüpfte innen durch. Das Blatt hatte sich gewendet! An der Spitze waren die Positionen somit bezogen.

Pedrosa fuhr seinen Sieg souverän nach Hause und auch Rossi hatte keine Probleme, Rang zwei gegenüber Lorenzo zu verteidigen. Der musste sich mit dem dritten Rang zufriedengeben. Marc Marquez konnte noch Andrea Dovizioso abfangen und belegte trotz seiner Handverletzung einen guten vierten Platz, Dovizioso wurde Fünfter. Cal Crutchlow kam auf Rang sechs und entschied somit das britische Duell gegen Bradley Smith für sich, der Siebenter wurde. Yamaha-Wildcard-Pilot Katsuyuki Nakasuga landete auf Rang acht vor Hector Barbera, der sich so den Sieg in der Open-Klasse sicherte. Scott Redding wurde Zehnter vor Aleix Espargaro, der zwischenzeitlich einen großen Ausritt durch das Kiesbett verzeichnete. Takumi Takahashi kam auf Rang zwölf vor Nicky Hayden. Yonny Hernandez und Mike di Meglio sicherten sich die letzten Punkte.

Stefan Bradl verpasste nach einem Fehler in Kurve fünf die Punkte deutlich und wurde nur 18.