Beinahe wäre Stefan Bradl im Qualifying eine faustdicke Überraschung gelungen! Der Deutsche kämpfte bis zum Schluss um den Einzug in den zweiten Abschnitt und verpasste diesen als Dritter des Q1 nur denkbar knapp. Am Ende fehlten Bradl nicht einmal zwei Zehntelsekunden für eine Fahrkarte ins Q2. So sprang am Ende Platz drei und damit Startposition 13 für den Deutschen heraus. Auch das ist noch eine Top-Leistung, denn weiter vorne stand er mit der Aprilia RS GP noch nie in der Startaufstellung.

Bradl begeistert von Rennpace

Von Trauer über den verpassten Sprung daher keine Spur beim Deutschen. Sowohl er, als auch das Team sind hochzufrieden mit der gezeigten Leistung. "In Q2 zu kommen wäre natürlich fantastisch gewesen. Wir waren nah dran und können zufrieden mit unserem Job sein", lautet Bradls erstes positives Fazit des Tages. Dabei war der Deutsche zwischenzeitlich sogar Spitzenreiter in der Session. In der letzten Runde verpasste er allerdings eine Steigerung ganz knapp. "Aber nicht nur wegen der großartigen schnellen Runde in Q1, sondern auch weil unsere Rennpace im letzten freien Training exzellent war bin ich zufrieden", findet Bradl lobende Worte für die Arbeit seiner Crew.

Die Arbeit an der Rennpace war auch nötig für den Aprilia-Piloten, will er einen Einbruch wie zuletzt in Aragon, als es noch von Platz zwölf bis auf Rang 18 zurückging, verhindern. "Wir haben viel mit gebrauchten Reifen gearbeitet, um die Probleme zu lösen, wegen der wir am Ende des Rennens immer langsamer werden weil uns der Grip ausgeht. Am Nachmittag haben wir einige gute Lösungen gefunden, sogar bei der Aufhängung", erzählt Bradl von seinem Trainingstag. "Hoffentlich haben wir morgen gutes Wetter, damit wir ein gutes Rennen hinlegen und uns ein paar Punkte verdienen können", blickt der Deutsche nach vorne.

Alvaro Bautista wurde wieder abgehängt von Stefan Bradl, Foto: Aprilia
Alvaro Bautista wurde wieder abgehängt von Stefan Bradl, Foto: Aprilia

Bautista vermisst richtiges Gefühl beim Bremsen

Alvaro Bautista tut sich im teaminternen Duell hingegen weiterhin schwer. Vor allem in den Trainings liegt der Spanier mit schöner Regelmäßigkeit hinter Bradl zurück. Trotzdem zieht auch Bautista eine positive Bilanz und zeigt sich zufrieden: "Eine 1:45.6 zu fahren ist gar nicht schlecht, auch wenn ich mich nicht gleich wohlgefühlt habe", bekennt Bautista nach Startplatz 16 und erklärt seine Probleme: "Der erste Reifen ist viel gerutscht. Der Zweite war viel besser, deshalb habe ich versucht, zu pushen, aber wir müssen die Bremsen noch verbessern, denn ich kann das Bike immer noch nicht so stoppen, wie ich gern würde."

Auf einer Strecke wie Motegi ist das natürlich Gift für eine gute Performance. Daher steht Bautista und seiner Mannschaft noch viel Arbeit ins Haus. "Wir konzentrieren uns jetzt auf die Rennpace. Da müssen wir konstanter werden, wenn die Reifen anfangen abzubauen", gibt Bautista die Richtung vor. "Wir analysieren die Daten von heute, um eine Richtung zu finden. Aber natürlich müssen wir auch abwarten, was das Wetter morgen macht" blickt der Spanier schon voraus.