Das Entsetzen stand allen Beteiligten ins Gesicht geschrieben, nachdem das vierte Freie Training in Motegi nach einem heftigen Sturz von Alex De Angelis abgebrochen wurde. Der Fahrer aus San Marino stürzte zwischen Kurve neun und zehn so heftig, dass die Streckenärzte den 31-Jährigen zwanzig Minuten an der Strecke behandeln mussten, bevor er für weitere Untersuchungen abtransportiert werden konnte.

Vor De Angelis' Sturz führte Jorge Lorenzo vor Andrea Iannone und Marc Marquez. Die Ducatis waren mit speziellen Flügeln am vorderen Teil der Verkleidung unterwegs, die von der Form her an die Flügel aus dem Hause Yamaha erinnern. Nachdem die Session wieder freigegeben wurde, blieb der verletzte Lorenzo mit seiner Bestzeit von 1:45.000 auf dem ersten Platz. Leidensgenosse Iannone hielt seine Stellung ebenfalls, während Marquez von Rossi auf den vierten Rang verdrängt wurde.

Fünf Minuten vor Ende der Session wurden Rossi und Iannone von Marquez und Bradley Smith verdrängt. An Lorenzos Bestzeit bissen sich alle Fahrer jedoch die Zähne aus. Dem Session-Schnellsten gelang es im zweiten Teil des vierten Trainings auch nicht, seine eigene Zeit zu schlagen. Lorenzos Teamkollege Rossi setzte anderthalb Minuten vor Schluss nochmal eine Marke und fuhr auf den zweiten Platz mit 0.175 Sekunden Abstand auf den Führenden.

Alex De Angelis stürzte bereits nach zehn Minuten schwer, Foto: Milagro
Alex De Angelis stürzte bereits nach zehn Minuten schwer, Foto: Milagro

Die Platzierungen:Lorenzo holte sich mit 1:45.000 die Bestzeit des FP4, Rossi legte kurz vor Ende der Session mit einer 1:45.175 nach. Marquez fiel damit auf den dritten Platz zurück. Tech3-Pilot Smith sicherte sich den vierten Platz und liegt damit noch vor dem angeschlagenen Iannone auf fünf. Der zweite Repsol-Honda-Pilot Dani Pedrosa beendete das Freie Training auf dem sechsten Platz, während Andrea Dovizioso in seiner letzten Runde einen Sprung auf den siebten Rang schaffte. Das Suzuki-Duo Aleix Espargaro und Maverick Vinales belegten die Plätze acht und neun. Pol Espargaro komplettierte die Top Ten.

Die Zwischenfälle: Alex de Angelis stürzte nach knapp zehn Minuten heftig. Er verlor zwischen Kurve neun und zehn die Kontrolle über sein ART-Bike und dürfte in die Leitplanke eingeschlagen sein. Die Session wurde sofort durch eine Rote Flagge unterbrochen. De Angelis lag regungslos am Streckenrand und wurde dort umgehend behandelt. Er war bei Bewusstsein und konnte selbstständig atmen, wurde aber erst nach 20 Minuten mit dem Krankenwagen abtransportiert. Im Anschluss wurde er direkt mit dem Hubschrauber in das nächstgelegene Krankenhaus transportiert. Wenige Minuten später die Entwarnung: De Angelis spricht und kann seine Beine bewegen. Im Krankenhaus wird der IodaRacing-Pilot weiter behandelt.

Das Wetter: Vom strahlenden Sonnenschein der ersten drei Freien Trainings war in FP4 nichts mehr zu sehen. Dichte Wolken hatten sich am Himmel über Motegi formiert. Die Außentemperatur sank so auch leicht auf 21 Grad. Am Asphalt wurde immerhin noch 27 Grad gemessen.

Die Analyse:Lorenzo führte von Freitagvormittag bis zum vierten Freien Training jede Session an. Eine unglaubliche Leistung, die allerdings von dem Horror-Crash von Alex De Angelis überschattet wurde. Das Wetter spielte am zweiten Training des Samstags nicht mit. Zwar blieb der Regen bisher aus, aber dunkle Wolken bedeckten den Himmel. Auch der verletzte Iannone machte vor allem im ersten Teil der Session einen guten Job. Sollte sich das Wetter für das Qualifying noch verschlechtert, wird es interessant zu sehen, wie sich der wasserscheue Lorenzo schlägt. Teamkollege Rossi lauert schon auf dem zweiten Platz.