Seit einigen Wochen war es ein heißes Gerücht im MotoGP-Paddock, nun bestätigte Ducati-Sportdirektor gegenüber GPone die Spekulationen: Das Aspar-Team von Jorge Martinez wird 2016 auf Maschinen von Ducati setzen und verabschiedet sich von Honda. Grund dafür sollen in erster Linie finanzielle Gründe sein. Die Motorräder aus Borgo Panigale kommen dem nicht allzu zahlungskräftigen Team deutlich billiger als Bikes von Honda.

Die zwei Ducatis bei Aspar werden somit die Maschinen Nummer sieben und acht der Italiener im MotoGP-Starterfeld 2016 sein. Während das Werksteam die neue Desmosedici GP16 einsetzen wird erhält Pramac die aktuelle GP15, Avintia und Aspar werden je zwei GP14.2 bekommen. Ein wesentlicher Unterschied zwischen den Bikes bei Avintia und Aspar wird aber sein, dass man bei Aspar auf Dämpfungselemente von Showa setzen wird, während praktisch das gesamte Feld auf Öhlins unterwegs ist. Der Deal mutet etwas kurios an, da sich Showa im Mehrheitsbesitz von Honda befindet und bisher in der MotoGP auch nur an Honda-Maschinen eingesetzt wurde. Jahrelang war die Factory-Honda bei Gresini mit Showa-Elementen ausgestattet, in diesem Jahr fährt Karel Abraham damit.

Abraham konnte wie seine Vorgänger mit Showa keine großen Erfolge erzielen, Foto: Milagro
Abraham konnte wie seine Vorgänger mit Showa keine großen Erfolge erzielen, Foto: Milagro

Ducati stellt größtes Kontingent

Die Aufstockung auf acht Maschinen bei Ducati bedeutet gleichzeitig eine Verkleinerung des Engagements von Honda. Der größte Motorradbauer der Welt wird 2016 aller Voraussicht nach nur sechs Maschinen stellen: zwei im Repsol-Honda-Werksteam, eine bei LCR und vermutlich zwei bei Marc VDS, wo vermutlich Jack Miller an der Seite von Tito Rabat geparkt wird. Miller verfügt ja über einen direkten Vertrag mit Honda. Für ihn muss die Marke also einen Platz finden.

Für Aspar ist der Wechsel zu Ducati kein völliger Neustart, sondern eher eine Rückkehr. Den Einstieg in die Königsklasse machte Jorge Martinez 2010 nämlich ebenfalls auf einer Ducati, die damals Hector Barbera pilotierte. 2012 folgte der Wechsel auf ART-Bikes unter CRT-Reglement, bevor man seit dem Vorjahr auf die Open-Hondas setzte.

Nach zwei Jahren geht die Zusammenarbeit zwischen Aspar und Honda zu Ende, Foto: Aspar
Nach zwei Jahren geht die Zusammenarbeit zwischen Aspar und Honda zu Ende, Foto: Aspar

Wer fährt die zweite Aspar-Ducati?

Nachdem die Materialfrage nun geklärt wurde, muss Martinez noch einen zweiten Fahrer für sein Team finden. Der Wechsel Yonny Hernandez' von Pramac zu Aspar, der somit also der Ducati Desmosedici treubleiben wird, ist bereits beschlossen. Mit Eugene Laverty steht man in Verhandlungen, Nicky Hayden wird in die Superbike-Weltmeisterschaft wechseln.