Das dritte Freie Training zum Grand Prix von Japan wurde zur Machtdemonstration für Jorge Lorenzo. Er schnappte sich seine dritte Session-Bestzeit an diesem Wochenende und zeigte erneut, dass ihn seine am vergangenen Samstag geprellte Schulter in keinster Weise stören dürfte. Valentino Rossi hatte im großen Duell der Yamaha-Teamkollegen erneut klar das Nachsehen.

Die Platzierungen: Jorge Lorenzos letzter Umlauf im dritten Training war die schnellste jemals gefahrene Runde in Motegi. Er brauchte für die 4,8 Kilometer nur 1:44.089 Minuten. Andrea Iannone verlor als Zweiter bereits 0,408 Sekunden. Sein Ducati-Teamkollege Andrea Dovizioso belgte Rang drei. Marc Marquez zeigte trotz starker Schmerzen in seiner verletzten Hand mit dem vierten Platz eine starke Leistung. Valentino Rossi wurde Fünfter, büßte auf Lorenzo aber über sieben Zehntel ein. Dani Pedrosa belegte Rang sechs vor Pol Espargaro und Cal Crutchlow. Bradley Smith konnte trotz eines Sturzes und der somit verpassten Schlussphase des dritten Trainings Position neun retten und sich somit ebenso wie der zehntplatzierte Aleix Espargaro direkt für Q2 qualifizieren.

Stefan Bradl kam über Rang 20 nicht hinaus. Er verlor fast 2,3 Sekunden auf die Bestzeit Lorenzos.

Rossi kam in die Top-Five, sein Rückstand war aber groß, Foto: Yamaha
Rossi kam in die Top-Five, sein Rückstand war aber groß, Foto: Yamaha

Die Zwischenfälle: Eugene Laverty flog schon nach gut acht Minuten in Kurve elf am Ende der Gegengeraden heftig ab. Seine Open-Honda war ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, doch Laverty konnte sein Motorrad selbst an die Box zurückfahren. Wenig später erwischte es Pol Espargaro an der gleichen Stelle, doch er musste nach dem Sturz von seiner Yamaha M1 auf einen Roller wechseln.

Marc Marquez wäre auf einer schnellen Runde beinahe mit AB-Motoracing-Ersatzmann Kousuke Akiyoshi kollidiert. Der Japaner war am Ausgang von Kurve neun etwas zu langsam auf der Ideallinie unterwegs, Marquez kam mit vollem Tempo von hinten angeschossen, konnte aber gerade noch ausweichen. Bradley Smith stürzte vier Minuten vor Ende in Kurve elf, blieb aber unverletzt. Er war über das Vorderrad weggerutscht. Auf seiner letzten Runde crashte noch Mike di Meglio in Turn 6. Aus seiner Open-Ducati wurde die gesamte Gabel herausgerissen.

Das Wetter: Nach zwei Trainings mit herrlichem Wetter am Freitag waren die Verhältnisse auch in der dritten MotoGP-Session des Wochenendes fast ideal. 21 Grad Außentemperatur wurden bei größtenteils wolkenlosem Himmel gemessen, der Asphalt erwärmte sich dabei bereits auf 29 Grad.

Die Analyse: An der Favoritenrolle Lorenzos besteht mittlerweile wohl kein Zweifel mehr. Er war in bisher allen drei Trainings schnellster Pilot auf der Strecke, in FP3 sogar mehr als deutlich. Sollte ihm am Sonntag nicht das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen, kann sich Lorenzo eigentlich nur selbst schlagen. Valentino Rossi zeigt in Motegi bisher in etwa seine gewohnten Trainingsleistungen. Problematisch für ihn könnte werden, dass die Ducati-Werkspiloten Iannone und Dovizioso an diesem Wochenende bisher äußerst stark unterwegs sind und sich so, ebenso wie die beiden Repsol-Honda-Fahrer Marquez und Pedrosa, zwischen Lorenzo und ihm qualifizieren könnten.