Die meisten Fahrer in der Königsklasse haben mindestens einmal im Jahr die Möglichkeit, ihr Können vor heimischem Publikum zu beweisen. Für manche Piloten ist dies eine zusätzliche Motivation, für andere bringt es enormen Druck mit sich. Doch dass es etwas Besonderes ist, vor heimischen Fans zu fahren, wird wohl kein Fahrer im Feld bestreiten. Für Aprilia-Pilot Alvaro Bautista bringt das Heim-Wochenende in Aragon noch eine weitere Besonderheit mit sich. Der Routinier geht am Sonntag zum 100. Mal in einem Rennen der Königsklasse an den Start.

Bautista sieht dem Ganzen erfreut entgegen. "Aragon ist ein spezieller Lauf für mich", so der 30-Jährige, der hier im letzten Jahr auf dem siebten Platz landete. "Nicht nur, weil wir wieder in Spanien fahren, sondern weil dieses Rennen ein wichtiger Meilenstein in meiner Karriere ist: mein 100. MotoGP-Rennen." Angst kann man aus diesen Worten nicht herauslesen. Denn Bautista ist zuversichtlich, dass es mit der Aprilia RS-GP vorwärts geht. "Während der Tests in Misano haben wir viel mit dem Bike gearbeitet, haben einige Lösungsansätze gefunden, deshalb kommen wir zuversichtlich nach Aragon."

Kampf um das zweite Werksbike: Der Druck auf Bradl und Bautista steigt, Foto: Aprilia
Kampf um das zweite Werksbike: Der Druck auf Bradl und Bautista steigt, Foto: Aprilia

Erkenntnisreiche Testfahrten

Unter anderem probierten beide Fahrer bei den Testfahrten an der italienischen Riviera eine neue Schwinge aus. Die Rückmeldungen von Bautista und Stefan Bradl sollen laut Aprilia-Rennleiter Romano Albesiano positiv ausgefallen sein. "Alvaro und Stefan haben uns beide positives Feedback gegeben", erklärt der Italiener. "Wir denken, dass dies unsere Renn-Pace deutlich verbessert. Das wir den Hinterradreifen dazu kriegen, besser zu arbeiten, gibt uns im Hinblick auf die Energieverwaltung neue Möglichkeiten."

Auch Bradl ist guter Dinge, dass die Testfahren in Misano einiges gebracht haben. "Die Strecke in Aragon ist mit Sicherheit nicht einfach, aber von einem technischen Standpunkt aus sehr interessant", stellt der Zahlinger fest. "Ich freue mich schon, zurück auf die Strecke zu können, denn nach den Tests in Misano haben wir es geschafft, dass einige Setup-Lösungen gut funktionieren. Es wird also spannend zu sehen, ob es uns in Aragon auch helfen wird", so der Vorjahres-Vierte.