Nach dem Chaos-GP von Misano kehrte an der Riviera von Rimini am Dienstag für einige MotoGP-Teams wieder der Testalltag ein: Honda und Ducati probierten neue Mischungen von Michelin aus, dem designierten Reifenhersteller für die MotoGP 2016. Aprilia testete an Stefan Bradls erstem Testtag mit dem Werksteam neue Lösungsansätze bei der Elektronik und dem Setup.

Für Honda traten dabei Marc Marquez und Dani Pedrosa an, Ducati schickte Andrea Dovizioso, Andrea Iannone und Michele Pirro auf die Strecke. Aprilia trat in Misano mit einer ganzen Armada an: Neben den Werksfahrern Alvaro Bautista und Stefan Bradl fuhren der offizielle Testfahrer Michael Laverty, Alex de Angelis aus dem Kundenteam Ioda Racing und sogar Altmeister Max Biaggi, dieser allerdings auf Aprilias Superbike.

Iannone-Crash auf neuer Michelin-Mischung

Honda hatte bereits im Juli mit Michelin in Misano getestet, für die Ducati-Piloten aber waren die Reifen völlig neu. Dementsprechend schwer taten sich die Ducatisti anfangs, Andrea Iannone kam sogar zu Sturz. Der Italiener hatte eine neue Mischung ausprobiert, die relativ lange brauchen soll, um auf Temperatur zu kommen. Michelin hatte ihm das zwar mitgeteilt, aber trotzdem rutschte ihm in einer Linkskurve das Vorderrad weg. Iannone blieb dabei unverletzt.

Zu schaffen machte beim Reifentest allen das sehr herbstliche Wetter. Es war deutlich kühler als beim letzten Test in Misano im Juli, so dass die Werte aus den beiden Erprobungen kaum vergleichbar sind. Dennoch zog Michelin am Ende des Tests ein positives Fazit und hofft, dass man für den Test am Montag nach dem Aragon-Rennen akzeptable Reifen liefern kann. Rundenzeiten wurden wie immer keine kommuniziert.

Aprilia: Test sehr nützlich

Bradl hatte bisher noch gar keine Gelegenheit gehabt, mit dem Aprilia-Werksteam zu testen. Deshalb probierte man in Misano ausgiebig am Setup, Fahrwerkseinstellungen und Elektronik herum. Dabei blieben Bridgestone-Pneus auf den Bikes. Nach mittlerweile vier Rennen, die Bradl für Aprilia absolviert hat, gab es einige Ideen für Veränderungen am Motorrad, die man aber in der Hektik des Rennalltags nicht ausprobieren konnte.

Am Ende erreichten die Fahrer sogar Zeiten um 1:34.0 Minuten und waren damit schneller als am Rennwochenende. Auch Aprilia-Renndirektor Romano Albesiano bewertete die Testergebnisse sehr positiv, obwohl die beiden Fahrer betont hatten, dass die Streckenverhältnisse sogar etwas schlechter waren als im Rennen.

De Angelis testet Aprilia RS-GP

Nachdem sein Heimrennen nicht besonders glücklich gelaufen war, weil ihn Yonny Hernandez abgeschossen hatte, durfte Alex de Angelis beim anschließenden Test zum ersten Mal eine Aprilia RS-GP probieren.