Nach seinem zweiten Platz im verregneten Silverstone-Rennen verwies Pramac-Fahrer Danilo Petrucci die Ducati-Werksfahrer wieder auf die Plätze hinter sich. Zwar nur knapp, Petrucci beendete das Rennen als Sechster, Iannone und Dovizioso als Siebter und Achter, aber dennoch hat der Kunden-Pilot die Werksfahrer in die Schranken gewiesen.

Der Grund für die erneute Schmach liegt bei Andrea Dovizioso am Timing. "Ich bin sehr enttäuscht für das Team", so der Italiener. "Wir haben eine günstige Möglichkeit verstrichen, um ein gutes Ergebnis einzufahren. Wir hatten aber leider die falsche Strategie. Beide Bike-Wechsel habe ich nicht zum richtigen Zeitpunkt gemacht und daran bin nur ich Schuld."

Für Teamkollege Andrea Iannone lief es an diesem Wochenende wenig erbaulich. "Es war ein sehr kompliziertes Rennen", so der Italiener. "Am Beginn lief alles ganz gut. Ich hatte genug Vertrauen ins Bike und ich habe versucht, Pedrosa anzugreifen." Soweit ging der Plan von Iannone auf, doch der Regen funkte dem 26-Jährigen dazwischen. "Als ich die Bikes gewechselt habe, war der Regenreifen sofort ruiniert, noch bevor die Strecke wieder getrocknet war. Mein Bike ist umhergerutscht und hat viel an Beschleunigung verloren. Es war schwer zu kontrollieren."

Andrea Dovizioso schaffte es in Silverstone noch aufs Podest, Foto: Ducati
Andrea Dovizioso schaffte es in Silverstone noch aufs Podest, Foto: Ducati

Positive Aspekte

Unter diesen Umständen ist es Iannone jedoch hoch anzurechnen, das Rennen dann noch in siebter Position beendet zu haben. Trotzdem gingen die Probleme für den Italiener weiter. "Ich habe leider einen Fehler gemacht, als ich das Bike zum zweiten Mal wechseln musste. Ich bin zu spät reingekommen und wahrscheinlich wäre mein endgültiges Ergebnis anders gewesen, wenn ich früher in die Box gekommen wäre." Die Lösung für dieses Problem wäre so einfach gewesen. "Nächstes Mal muss ich auf jeden Fall besser aus mein Pitboard achten und natürlich von der heutigen Erfahrung profitieren."

Auch Dovizioso versucht im Endeffekt, dass Rennen positiv zu sehen. "Das wird in Zukunft sicher hilfreich sein, aber es ist schwierig abzuschätzen, wann der ideale Moment ist, um in die Box zu gehen", so der Ducati-Pilot.

Testfahrer Michele Pirro wird diesem Rennsonntag mit Sicherheit nichts Positives abgewinnen können. Der Fahrer hatte Probleme in der Startaufstellung, konnte das Rennen zwar doch noch starten, viel aber mit 19 Runden auf der Uhr erneut aus. "Sagen wir einfach mal, dass heute nicht mein Tag ist", resümiert der Italiener. "Bis zum Rennen lief an diesem Wochenende alles perfekt, aber auf dem Grid sprang das Motorrad aufgrund eines technischen Defekts nicht an." Das Kommando ging zurück an die Box, wo Pirro auf dem Bike mit Regenreifen starten musste. "Motorräder bestehen nun mal aus Komponenten, aber heute hat eine dieser Komponenten uns davon abgehalten, mit den Top-Fahrern mithalten zu können."