Ein Schweizer Uhrwerk könnte es kaum besser hinbekommen: Bradley Smith landete auch in Silverstone in seinem schmalen Positionsfenster, in dem er in dieser Saison regelmäßig die Zielflagge sieht. Mit einem siebten Platz hielt auch beim Heimrennen seine Serie, in jedem Rennen zwischen den Plätzen fünf und acht ins Ziel zu kommen. Dennoch hätte sich der 24-Jährige vor heimischer Kulisse noch etwas mehr erhofft. In der WM-Wertung ist Andrea Dovizioso wieder an ihm vorbeigezogen und liegt nun fünf Punkte vor ihm, nichtsdestotrotz ist der Engländer weiterhin der beste Pilot einer Satelliten-Maschine auf WM-Rang sechs.

Mit Misano Adriatico steht eine Strecke auf dem Programm, die der Yamaha sehr entgegenkommen sollte. Allerdings wurde der Kurs neu asphaltiert und im Gegensatz zu vielen anderen Teams hat die französische Mannschaft bislang nicht die Reise nach Italien angetreten, um die Änderungen zu testen. "Ich genieße es immer, auf dieser Strecke zu fahren", gibt sich Smith dennoch optimistisch. "Ich habe hier ein paar Podiumsplätze in der 125er-Klasse geholt, das sind einige gute Erinnerungen, die mich anspornen werden." Der Kampf gegen Dovizioso sei eine weitere Motivation.

Den Test-Nachteil will er dabei als Ausrede nicht gelten lassen, sondern diesen mit harter Arbeit kompensieren: "Wir werden Schritt für Schritt vorgehen, um am Samstag eine gute Startposition zu erlangen und das bestmögliche Setup für Sonntag herauszuarbeiten. Denn ich will einen Top-Job machen." Mit seiner Leistung aus Silverstone ist er nämlich nicht ganz zufrieden. "Es war ein schwieriges Rennen, aber ich habe für meine Fans absolut alles gegeben. Die Endplatzierung war nicht zu schlecht und die Erfahrung hat mir Selbstbewusstsein für Regenrennen gegeben."

Trotz Stürzen: Pol Espargaro erzielte in Silverstone signifikante Verbesserungen, Foto: Tech 3
Trotz Stürzen: Pol Espargaro erzielte in Silverstone signifikante Verbesserungen, Foto: Tech 3

Espargaro voller Tatendrang

Eher kontraproduktiv für das Selbstbewusstsein waren Pol Espargaros zwei Stürze in Großbritannien. Zwar war er im Rennen früh in der absoluten Spitzengruppe, aber ebenso schnell wieder draußen, als er zweimal auf die Nase fiel. Entsprechend groß ist der Tatendrang: "Ich kann es kaum erwarten, mein Bein über die Yamaha zu werfen und die Sache dort in Angriff zu nehmen." Espargaro gewann 2013 das Moto2-Rennen und mag die Strecke entsprechend. Im Vorjahr wurde er als Rookie Sechster.

"Wir haben ganz klar trotz des Sturzes beim letzten Grand Prix ein paar Schritte nach vorn gemacht", so der ebenfalls 24-Jährige weiter. "Ich bin mir sicher, einige positive Dinge nach Misano mitnehmen zu können. Ich werde definitiv mein Bestes geben und versuchen, in die Top-6 zu kommen und meinen Teamkollegen zu schlagen. Ich bin hochmotiviert und brenne auf das Wochenende!"

Rückendeckung bekommt er dabei von Teamchef Herve Poncharal: "Wir waren wirklich zufrieden mit seiner verbesserten Leistung am Renntag und es war ein wirklich unglücklicher Sturz. Aber wie auch immer, wir haben einige signifikante Verbesserungen vorgenommen und das bedeutet - zusammen mit seinen guten Resultaten in Misano in der Vergangenheit - dass wir von ihm eine Topplatzierung erwarten können, so dicht wie möglich an den Werksmaschinen."