Valentino Rossi ist wieder WM-Leader. Der italienische Yamaha-Fahrer siegte bei einem chaotischen Regenrennen in Silverstone vor seinen beiden Landsleuten Danilo Petrucci und Andrea Dovizioso. Mit seinem vierten Saisonsieg löste Rossi seinen Teamkollegen Jorge Lorenzo wieder an der Spitze der Weltmeisterschaft ab. Marc Marquez verabschiedete sich mit einem Sturz endgültig aus dem Rennen um die MotoGP-Krone.

Start um halbe Stunde verzögert

Beinahe eine halbe Stunde mussten Fans und Fahrer auf den Start des Rennens warten. Als Trockenrennen ausgerufen, fuhren alle Fahrer am Ende der Aufwärmrunde in die Box zum Motorradwechsel. Das bewog die Rennleitung zum Schwenken der Roten Flagge und zum Restart als Wet Race.

Als das Rennen endlich losging, schnappte sich Lorenzo die Führung von Marquez. Doch der WM-Leader solle Platz eins nicht lange behalten. Rossi, nach dem Start auf Platz vier, überholte in den ersten beiden Runden Pol Espargaro, Marquez und schließlich auch Lorenzo. Unter frenetischen Jubel der britischen Fans lag Rossi ab Ende der zweiten Runde in Führung.

Lorenzo mit hartem Rennen

Dahinter hatte Lorenzo hart zu kämpfen. Er fiel kurz nach dem Verlust der Führung auch hinter Marquez zurück und lag im ersten Renndrittel auf Rang drei. Mit dem Führungsduo konnte er nicht mithalten und nach acht Runden verlor er auch seinen Podestplatz. Es war aber nicht Dani Pedrosa, der Lorenzo auf Rang drei ablöste, sondern Danilo Petrucci.

Nur von Platz 18 gestartet, fuhr der Italiener eine sensationelle Startphase und kämpfte sich Rang um Rang nach vorne. 13 Runden vor dem Ende überholte er Lorenzo, der binnen weniger Runden auch hinter Andrea Dovizioso und Pedrosa auf Platz sechs zurückfiel.

Marquez stürzt auf Platz zwei

An der Spitze setzten sich Rossi und Marquez zur Rennmitte bereits um über sieben Sekunden vom Feld ab. Acht Runden vor dem Ende war das Duell an der Spitze entschieden. Ende Start/Ziel legte der Weltmeister seine Honda beim Anbremsen von Kurve eins in den Kies und war damit aus dem Rennen.

Für Marquez war das Rennen vorzeitig beendet, Foto: Repsol
Für Marquez war das Rennen vorzeitig beendet, Foto: Repsol

Dahinter intensivierte sich das Duell um den zweiten Platz, um den Dovizioso und Petrucci kämpften. Bis vier Runden vor Schluss konnte das italienische Ducati-Duo den Rückstand auf unter zwei Sekunden drücken, doch dann machte Rossi noch einmal ernst und ließ keine Zweifel mehr an seinem Sieg aufkommen. Petrucci durfte sich als Zweiter am Ende über den ersten Podestplatz seiner Karriere freuen, Dovizioso kam als Dritter ins Ziel.

Lorenzo musste sich letztlich mit dem vierten Platz begnügen, den er erfolgreich gegen Pedrosa verteidigte. In der WM-Wertung hat der Spanier nun zwölf Punkte Rückstand auf Rossi. Marquez ist mit 77 Punkten Rückstand wohl endgültig aus dem Rennen um den MotoGP-Titel.

Bradl stürzt, Miller kegelt Crutchlow raus

Wie auf feuchtem Untergrund üblich, kam es zu mehreren Zwischenfällen. Für Yonny Hernandez war das Rennen schon in der ersten Kurve zu Ende, als er nach einer Berührung mit einem Vordermann in die Auslaufzone rutschte. Wenige Runden später sorgte Jack Miller für einen Eklat, als er mit einem völlig übermotivierten Bremsmanöver sich und seinen Teamkollegen Cal Crutchlow in Kurve acht aus dem Rennen kegelte.

Pol Espargaro konnte den Großbritannien-GP nach einem selbst verschuldeten Sturz ebenso wenig beenden wie Stefan Bradl, der auf Punktekurs sechs Runden vor dem Ende crashte. Insgesamt sahen nur 19 Fahrer die Zielflagge.